Ignaz Ferdinand Arnold

Ignaz Ernst Ferdinand Cajetan Theodor Arnold (* 4. April 1774 i​n Erfurt; † 13. Oktober 1812 ebenda) w​ar ein deutscher Advokat, deutscher Schriftsteller u​nd Organist.

Leben

Arnolds Vater w​ar kurfürstlicher Kammerrat u​nd Almosenkommissar i​n Erfurt, u​nd wie später s​ein Sohn Organist a​n der Kirche St. Severi. Arnold studierte i​n Erfurt u​nd schloss d​as Studium a​ls Doktor jur. u​nd Doktor phil. ab. Im Jahr 1800 heiratete e​r Maria Anna Seehuber, d​ie Tochter d​es Vorstehers d​es Cyriakusklosters. Kurz darauf erlitt e​r einen Nervenzusammenbruch, d​er zu seiner Einweisung i​n eine Irrenanstalt führte. Nach seiner Entlassung studierte e​r noch Medizin u​nd hielt Vorlesungen a​ls Privatdozent.

Er verfasste, zumeist anonym, e​ine lange Reihe v​on Trivialromanen a​us den Genres Geister-, Schauer-, Bundes- u​nd Räuberroman, o​ft mit laszivem Inhalt. Er w​ar ebenso a​ls Übersetzer tätig.

Arnold w​ar als Organist a​n der Ursulinenkirche u​nd der Severikirche tätig. Er verfasste a​uch musikhistorische Werke, darunter d​ie Galerie d​er berühmtesten Tonkünstler d​es 18. u​nd 19. Jahrhunderts, d​ie in z​wei Bänden 1810 erschien.

Werke

  • Der Mann mit dem rothen Ermel. 2 Teile. 1798–1799.
  • Das Bildniß mit den Blutflecken. 1800 (Digitalisat).
  • Zaubereien und Wunder nebst Geisterbeschwörungen und ihrer Erscheinung. 2 Bände. 1801, Neue Auflage: 4 Bände. 1804–1805 (Digitalisat).
  • Mirakuloso, oder der Schreckensbund der Illuminaten. 1802 (Digitalisat).
  • Die Nachtwandlerin oder die schrecklichen Bundesgenossen der Finsterniß. Aus den Memoires des Grafen F**** gegenwärtigen Staatsgefangenen zu S****n. 2 Bände. 1802.
  • Mozarts Geist : Seine kurze Biografie und ästhetische Darstellung seiner Werke ; Ein Bildungsbuch für junge Tonkünstler. Erfurt, in der Henningschen Buchhandlung, 1803.
  • Euridane, die Tochter der Hölle. Eine Pfaffen- und Geistergeschichte. 3 Bände. 1803.
  • Sirius, oder Schwärmereyen durch die Thäler der Jugend und Amarantenhaine der Liebe im Augustmonat der Fantasie. 1803.
  • Bohömann, geheimer Oberer und Haupt der asiatischen Brüder. 1804 (Fortsetzung des Sirius).
  • Der schwarze Jonas, Kapuziner, Räuber und Mordbrenner. Ein Blutgemälde aus der furchtbaren Genossenschaft des berüchtigten Schinderhannes. Aus seinem Inquisitions-Protokoll gezogen. 1805, Neudruck mit einem Vorwort von Hans-Friedrich Foltin: Hildesheim 1972, ISBN 3-487-08003-6.
  • Erfurt in seinem höchsten Glanze während der Monate September und Oktober 1808. 2 Bände. 1808, Neudruck: Ulenspiegel, Erfurt u. Waltershausen 2008, ISBN 978-3-932655-33-3.
  • Galerie der berühmtesten Tonkünstler des 18. und 19. Jahrhunderts. 2 Bände. 1810.

Literatur

  • Barbara Boisits: Arnold, Ignaz Ernst Ferdinand Cajetan Theodor. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  • Karl Friedrich Ludwig Goedeke: Arnold, Ignaz Cajetan Theodor Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 588.
  • Holger Dainat: "Die Rache schläft nicht"! Über die Räuberromane von Albrecht und Arnold. In: Subversive Literatur. Erfurter Autoren und Verlage im Zeitalter der Französischen Revolution (1780-1806). Göttingen: Wallstein, 2014, S. 454–478.
  • Thomas Kaminski: Literarische Zeitreflexion in dem Roman „Bohöman geheimer Oberer und Haupt der asiatischen Brüder“ (1804) von Theodor Ferdinand Kajetan Arnold (1774–1812). In: Michael Ludscheidt (Hg.): Aufklärung in der Dalbergzeit. Erfurt: Ulenspiegel, 2006. S. 297–331.
  • Thomas Kaminski: Theodor Ferdinand Kajetan Arnold (1776–1812). In: Barry Murnane u. Andrew Cusack (Hg.): Populäre Erscheinungen. Der deutsche Schauerroman um 1800. Paderborn: Fink, 2011 (= Laboratorium Aufklärung, 6), S. 173–191.
  • Thomas Kaminski: Verlagsverzeichnis Wilhelm Hennings 1797–1806. Erfurt 2011. ISBN 978-3-932655-44-9.
  • Bruno Sauer: Arnold, Ignaz Cajetan Theodor Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 386 (Digitalisat).
Wikisource: Ignaz Ferdinand Arnold – Quellen und Volltexte
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