Ida von Nivelles
Ida von Nivelles OCist (* um 1190 in Nivelles; † 11. Dezember 1231 in Rameige, heute Jauchelette, Ortsteil von Jodoigne) war eine seliggesprochene niederländische Nonne und Mystikerin.
Ida stammte aus einer Kaufmannsfamilie. Als sie mit neun Jahren nach dem Tod ihres Vaters gegen ihren Willen verheiratet werden sollte, flüchtete sie zu einer Gemeinschaft von Beginen, ehelos lebenden Frauen, die nicht Mitglieder einer Ordensgemeinschaft waren. Diese Beginengemeinschaft bestand aus sieben Frauen und lebte bei der Grabeskirche ihrer Heimatstadt Nivelles. Um 1213 trat Ida jedoch in das Zisterzienserinnenkloster in Kerkom ein, das später nach Rameige/La Ramée verlegt wurde. Dort wirkte sie als Schreiberin und Buchmalerin.[1] Ida berichtete von zahlreichen Visionen und Erlebnissen, die der Frauenmystik zugeschrieben werden, darunter Jenseitsreisen, Begegnungen mit Christus usw. Sie gilt als wundertätig und als Wohltäterin der Armen.
In der katholischen Kirche wird sie als Selige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 12. Dezember.
Ida ist nicht zu verwechseln mit der heiligen Iduberga von Nivelles († 8. Mai 652), der Stifterin der Abtei Nivelles und Mutter von Gertrud von Nivelles.
Literatur
- LThK, 2. Aufl., Bd. 5, Sp. 600, Freiburg 1960
- Franz Seiffer: Ida von Nivelles. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1250.
- Peter Dinzelbacher: Mittelalterliche Frauenmystik, Paderborn, 1993.
- Kurt Ruh: Geschichte der abendländischen Mystik Band II, Frauenmystik und franziskanische Mystik der Frühzeit. München 1993, S. 95 ff
Einzelnachweise
- Ursula Peters: Vita religiosa und spirituelles Erleben. Frauenmystik und frauenmystische Literatur im 13. und 14. Jahrhundert In: Gisela Brinker-Gabler (Hrsg.), Deutsche Literatur von Frauen, Band 1, Darmstadt/München 1988. ISBN 3406331181. S. 90