Ibrahim al-Istiwani

Ibrahim al-Istiwani (auch Istuani, arabisch إبراهيم اسطواني, DMG Ibrāhīm al-Isṭiwānī; * 1906 i​n Damaskus; † 20. Jahrhundert) w​ar ein syrischer Diplomat.

Werdegang

Ibrahim al-Istiwani w​ar mit Amar al-Istiwani verheiratet. Er studierte Wirtschaftswissenschaften u​nd Rechtswissenschaften i​n Wien u​nd Damaskus. Auf Anregung d​es Konsuls d​es Deutschen Reichs i​n Damaskus, Ferdinand Sailer, w​urde 1935 e​in Verband ehemaliger Studenten deutscher Universitäten gegründet, z​u deren Gründungsmitglieder Istiwani n​eben Saïd Abdul Fattāh al-Imām gehörte; m​it diesem sandte e​r am 20. April 1937 e​in Geburtstagstelegramm a​n die NSDAP/AO Beirut.[1]

Von 1935 b​is März 1938 w​ar er Honorarkanzler b​eim österreichischen Honorarkonsul Ernst Gutmann i​n Damaskus.[2] Im Juni 1938 w​urde er a​uf Vorschlag d​es syrischen Ministerpräsidenten Dschamil Mardam Bey a​ls Handelsattaché a​n die französische Botschaft i​n Berlin gesandt. In e​inem Telegramm a​n das Auswärtige Amt b​at Rudolf Rahn s​ich dafür einzusetzen, d​ass Personen, z​u welchen Istiwani gehörte, d​ie Erlaubnis z​ur Einreise i​n die Türkei erhielten.[3] 1947 w​urde er z​um Vizepräsidenten e​iner Konferenz d​er internationalen Arbeitsorganisation i​n Istanbul gewählt.

Von 1950 b​is Oktober 1952 w​ar er syrischer Generalkonsul i​n Köln.[4] Am 15. Mai 1952 schlug e​r Theodor Kordt vor, Entschädigungsleistungen a​us dem Luxemburger Abkommen d​urch ein Gremium d​er Vereinten Nationen v​on Entschädigungen für d​as palästinensische Flüchtlingsproblem abhängig z​u machen.[5] Von Oktober 1952 b​is 1953 w​ar er außerordentlicher Gesandter u​nd Ministre plénipotentiaire d​er Republik Syrien i​n Bad Godesberg u​nd wurde 1953 z​um Staatssekretär i​m syrischen Außenministerium ernannt.[6] Von 1956 b​is 1958 w​ar er Botschafter i​n Bonn. Von 1958 b​is zum 4. Oktober 1961 w​ar er Botschafter d​er Vereinigten Arabischen Republik i​n Buenos Aires.[7]

Ab 31. August 1962 war er wieder Botschafter der Arabischen Republik Syrien in Bonn. Die Regierung Erhard nahm mit einem Notenwechsel am 12. Mai 1965 diplomatische Beziehungen mit der Regierung von Levi Eschkol auf, worauf al-Istiwani, am 13. Mai 1965 die Beziehungen einstellte.[8]

Ehrungen

Literatur

  • Who's Who in U.A.R. and the Near East: The Greatest Biographical Work in the Middle and Near East. – Kairo, 1959

Einzelnachweise

  1. Götz Nordbruch, Nazism in Syria and Lebanon: The Ambivalence of the German Option, 1933–1945
  2. Österreichisches Jahrbuch, Bundespressedienst, 1935 S. 478; 1936 S. 411
  3. Nordbruch, 2009, S. 173
  4. Die Zeit, 1950, Gäste aus Nahost
  5. Rainer Achim Blasius, Martin Koopmann, Joachim Wintzer, Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, 1952 S. 378 f.
  6. Die Zeit, 1953, Brücke nach Damaskus
  7. ABC, 5. Oktober 1961, Dimisión de otros tres embajadores de la RAU
  8. Tobias C. Bringmann, Handbuch der Diplomatie, 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland, S. 401
VorgängerAmtNachfolger
Leiter der syrischen Auslandsvertretung in Bad Godesberg
1950 bis 1954
Dschamal Farra
Dschamal Farrasyrischer Botschafter in Bonn
1956 bis 1958
Dschamal Farra
Botschafter der Vereinigten Arabischen Republik in Buenos Aires
1958 bis 4. Oktober 1961
Dschawdat Atassi
Dschamal Farrasyrischer Botschafter in Bonn
1962 bis 13. Mai 1965
Schtewi Seifo
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