Iacobus Gothofredus

Jacques Godefroy (lat. Iacobus Gothofredus) (* 13. September 1587 i​n Genf; † 23. Juni 1652 i​n Genf) w​ar ein Jurist u​nd Politiker s​owie Herausgeber d​es Codex Theodosianus.

Iacobus Gothofredus

Biografie

Jacques Godefroy wurde als Sohn von Denis Godefroy und seiner Frau Denise de Saint Yon geboren. Er wuchs im calvinistischen Glauben auf. In Paris und Bourges studierte er Rechtswissenschaft und Geschichte. In Bourges promovierte er zum Dr. jur. Nach dem Studium kehrte er 1616 nach Genf zurück und brachte eine kommentierte Cicero-Ausgabe sowie 1617 eine Sammlung der Julianischen und Papinianischen Gesetze heraus. 1619 wurde er Professor an der Genfer Akademie (Vorläufer der Genfer Universität) und Mitglied des Rates der Zweihundert – eine Art Gemeinderat. 1622 sass er im Rat der Sechzig und 1629 im Kleinen Rat. 1632 gab er das Lehramt ab, nachdem man ihn zum Staatsschreiber (1632–36) gemacht hatte. Als Leiter des Magistrats (Bürgermeister; syndicus) (1637, 1641, 1645 u. 1649) war er mehrfach in diplomatischen Missionen unterwegs: in der Schweiz (Baden 1641), im Piemont (1632), in Frankreich (1634, 1636, 1643). Daneben hielt er Vorlesungen in Rechtswissenschaft an der Genfer Akademie.

Godefroy w​ar zweimal verheiratet: 1618 Eheschliessung m​it Marie Graffard, 1640 Eheschliessung m​it Susanne d​e Croso.

Werke

De statu paganorum sub christianis imperatoribus: seu commentarius ad titulum X de paganis libri XVI codicis Theodosiani, 1616

Seine wichtigste Arbeit w​ar die Herausgabe e​ines kritischen u​nd kommentierten Textes d​es „Codex Theodosianus“, e​iner Gesetzessammlung, d​ie zur Grundlage d​es Rechtswesens i​n den Nachfolgestaaten d​es Römischen Reiches geworden war. Die gedruckte Ausgabe erschien 1665 i​n Lyon (vier Bände), 13 Jahre n​ach seinem Tod. Nachdruck Leipzig (sechs Bände), 1736–1745.

Ein weiteres wichtiges Werk w​ar die Rekonstruktion d​es Zwölftafelgesetzes (frühes römisches Recht).[1][2]

Einzelnachweise

  1. Gothofredus in Parlamento Parisiensi Advocato Auctore, Heidelbergae, 1616: Fragmenta XII. Tabularum, suis nunc prima tabulis restituta: probationibus. notis et indice munita.
  2. Marie Theres Fögen: Römische Rechtsgeschichten. Über Ursprung und Evolution eines sozialen Systems. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 172), S. 71 (Fußnote).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.