Hyazinthen
Die Hyazinthen (Hyacinthus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). In der Vergangenheit wurden sie zu den Liliengewächsen (Liliaceae) gezählt. Die Gattung besteht aus drei Arten, die im Frühjahr blühen. Ihre Heimat befindet sich im Orient. Die heute bekannten, dekorativen und duftenden Sorten sind Nachfahren von Hyacinthus orientalis, der Typusart der Gattung. Die Hyazinthe wurde im 16. Jahrhundert als Zierpflanze in Europa eingeführt. Seit dem 18. Jahrhundert entstanden durch intensive Kreuzung und Selektion viele neue Sorten mit großen Blüten und in zahlreichen Farben (weiß, gelb, rot und rosa in verschiedenen Schattierungen, blau, violett und blau bis fast schwarz). Der Name entstammt der griechischen Mythologie. Nach einer Version wurde der schöne Jüngling Hyakinthos (altgriechisch Ὑάκινθος) versehentlich vom Gott Apollon durch einen Diskus getötet. Aus Trauer darüber verwandelte Apollo die Blutstropfen in Blumen.[2][3]
Hyazinthen | ||||||||||||
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Gartenhyazinthe (Hyacinthus orientalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hyacinthus | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Hyacinthus-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die Zwiebeln dieser Geophyten sind gedrungen und von fleischigen Schuppen umgeben. Die glänzend grünen Laubblätter, die gleichzeitig mit den Blüten erscheinen, sind schmal und streifenartig.
Die Blüten drängen sich auf kurzen traubigen Blütenständen. Die vergleichsweise kurz gestielten Blüten sind zwittrig, dreizählig und duften durchdringend süß. Die sechs gleichgestaltigen Blütenblätter sind auf 2⁄5 bis 2⁄3 ihrer Länge röhrig verwachsen; der freie Teil ist zurückgebogen. Die Griffel sind kurz. Die Blütezeit reicht von März bis April.
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die kugeligen Samen sind schwärzlich braun.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16, 18.
Vorkommen
Das Areal der Hyazinthen reicht vom Nahen Osten bis nach Süd-Turkmenistan und Nordost-Iran.
Arten
Die Gattung der Hyazinthen umfasst folgende Arten:[4]
- Hyacinthus litwinovii Czerniak.: Die Heimat ist Turkmenistan und der nördliche Iran.
- Gartenhyazinthe (Hyacinthus orientalis L.): Die Heimat reicht von der südlichen Türkei bis Israel; mit den Unterarten:
- Hyacinthus orientalis subsp. orientalis
- Hyacinthus orientalis subsp. chionophilus Wendelbo: Die Heimat ist die Türkei.
- Hyacinthus transcaspicus Litv.: Die Heimat ist Turkmenistan und der nordwestliche Iran.
Galerie
- Hyazinthe (Wildform) bei Adana (Türkei)
- Hyazinthe (Wildform) in Galiläa (Israel)
- Kollektion von Züchtungen im Botanischen Garten Prag (2010)
- Blütendetails
- Entwicklung eines Blütenstandes
Literatur
- M. Pfosser, F. Speta: Phylogenetics of Hyacinthaceae based on plastid DNA sequences. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Bd. 86, 1999, S. 852–875.
- Franz Speta: Hyacinthaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants, Volume 3, Lilianae. 1998, Hyacinthus S. 282 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Aufzucht im Spezialglas
- Christian Grunert: Das große Blumenzwiebelbuch. Berlin: VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1990, ISBN 3 331-00193-7.
- Fritz Köhlein, Das große Buch der Steingartenpflanzen. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-6559-7.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Hyacinthus. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 20. April 2013.