Hunting H.126

Die Hunting H.126 w​ar ein britisches Experimentalflugzeug m​it dem d​as Konzept angeblasener Klappen untersucht werden sollte. Es w​urde nur e​in Flugzeug gebaut, d​as während e​twa hundert Testflügen b​ei der Aerodynamik-Flugtestabteilung d​es Royal Aircraft Establishment i​n Bedford geflogen wurde. Es w​urde dann für d​ie Tests i​m Windkanal d​er NASA i​n die Vereinigten Staaten überführt u​nd gelangte danach i​n das RAF-Museum Cosford.

Hunting H.126

Hunting H.126
Typ:Experimentalflugzeug
Entwurfsland:

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller: Hunting Aircraft
Erstflug: 26. März 1963
Indienststellung: Entwicklung 1972 eingestellt
Stückzahl: 1

Konstruktion und Entwicklung

Die H.126 w​urde aufgrund d​er Spezifikation ER.189D d​es Luftfahrtministeriums z​ur Untersuchung d​es „Jet-Klappe-Prinzips“ entwickelt. Das Prinzip d​er Strahlklappe h​atte das National Gas Turbine Establishment vorgeschlagen u​nd im Jahr 1952 patentiert. Dies w​urde danach d​urch die NGTE u​nd das Royal Aircraft Establishment untersucht.[1]

Das Flugzeug wurde lediglich für Testzwecke bei geringen Geschwindigkeiten entwickelt, sodass auf ein Einziehfahrwerk verzichtet werden konnte. Die Schulterdecker-Flügel hatten eine Reihe von Streben, die nicht Teil der Struktur waren, sondern Druckluftleitungen für die angeblasenen Klappen. Die hinteren Steuerflächen bestanden aus einem kleinen dreieckigen T-Leitwerk, ähnlich dem der Gloster Javelin. Der Rumpf war einfach aufgebaut, ähnlich der BAC Jet Provost, aber mit einem kleineren Cockpit für einen Piloten. Der Lufteinlass für das einzelne Bristol-Siddeley-Orpheus-Triebwerk befand sich im Bug. Das Strahlklappensystem bestand aus einer Reihe von sechzehn Düsen entlang der Hinterkante der beiden Tragflächen, die von etwa der Hälfte der heißen Abgasen des Triebwerks gespeist wurden. Etwa zehn Prozent der Motorabgase gelangten zu kleinen Düsen an den Flügelspitzen, um Schub für die Rollsteuerung bei geringer Fluggeschwindigkeit zu schaffen. Ein ähnliches System wurde später bei der Hawker Siddeley Harrier eingesetzt.

Hunting erhielt 1959 d​en Auftrag z​um Bau v​on zwei Flugzeugen. Das e​rste mit d​er RAF-Seriennummer XN714 f​log am 26. März 1963. Es w​ar gelb lackiert m​it einem mattschwarzen Blendschutzbereich a​m Bug v​or dem Cockpit. Die Fertigstellung d​es zweiten Flugzeugs XN719 w​urde Mitte 1962 abgebrochen. Zwischen 1963 u​nd dem 9. November 1967 f​log die XN714 140 Stunden b​ei 318 Flügen. Ab April 1969 w​urde das Flugzeug v​on der NASA getestet, i​m Mai 1970 zurückgeführt u​nd bis 1972 i​n Bedford eingelagert.[2] Seit 1974 i​st es i​m RAF-Museum Cosford ausgestellt.[3]

Technische Daten

Die angeblasenen Tragflächenklappen der H.126
Kenngröße Daten[4]
Besatzung1
Passagiere
Länge15,29 m (50 ft 2 in)
Spannweite13,82 m (45 ft 4 in)
Höhe4,72 m (15 ft 6 in)
Flügelfläche20,5 m² (221 ft²)
Flügelstreckung9,3
FlügelprofilNACA 4424
Leermasse3.738 kg (8.240 lb)
max. Startmasse4.872 kg (10.740 lb)
Mindestgeschwindigkeit51 km/h (32 mph)
Höchstgeschwindigkeit
Dienstgipfelhöhe
Reichweite
Triebwerke1 × Turbojet Bristol-Siddeley Orpheus (BOr.3) Mk.805
mit 17,83 kN (4.000 lbf) Leistung

Literatur

  • Barry Jones: Hunting's High Lifter – British post-war experimental jets, Part 17. In: Aeroplane Monthly Januar 1995, S. 12–19
  • Tony Buttler, Jean-Louis Delezenne: X-Planes of Europe. Hikoki Publications. ISBN 978-1-902109-21-3.
Commons: Hunting H.126 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Flight 1963, S. 454
  2. Andrew Simpson: Individual History – Hunting H.126 XN714. (PDF; 60 kB) In: www.rafmuseum.org.uk. 2012, abgerufen am 2. Mai 2020 (englisch).
  3. Hunting H126. In: www.rafmuseum.org.uk. Abgerufen am 2. Mai 2020 (englisch).
  4. Jane's, Taylor 1976, S. 23.
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