Hunnestad-Monument
Das Hunnestad-Monument (schwedisch Hunnestadsmonumentet; im Rundata-Katalog Nr. DR 282–286) stand bei Hunnestad in Marsvinsholm, nordwestlich von Ystad in Schweden. Es war das größte und bekannteste Denkmal aus der Wikingerzeit (800–1050 n. Chr.) in Schonen und von seiner Bedeutung nur mit den Jellingsteinen in Dänemark vergleichbar.
Das aus acht Steinen bestehende Denkmal wurde vermutlich zwischen 1782 und 1786 von Eric Ruuth, dem Besitzer von Schloss Marsvinsholm, zerstört. Es überlebt jedoch lange genug, um für die Nachwelt dokumentiert zu werden. Als der dänische Reichs-Archivar Ole Worm das Denkmal 1620 erforschte und zeichnete, bestand es aus acht Steinen. Magnus Dublar (1665–1735) fand es 1716 noch intakt vor.
Beschreibung
Fünf der Steine waren Bildsteine. Zwei Bildsteine, bei denen es sich zugleich um die jüngsten handeln sollte, hatten zusätzlich Runeninschriften. Einer trug ein Kreuz, womit sich die Gruppe, deren frühstes Denkmal nicht zu datieren ist, bis an das Ende der Wikingerzeit datieren lässt. Die übrigen drei waren Runensteine, die Ole Worm nicht näher erfasste. Drei der Steine sind im Freilichtmuseum Kulturen in Lund zu sehen.
Der einzig erhaltene Bildstein, ebenfalls im Freilichtmuseum Kulturen, der Stein DR 284, soll die Riesin Hyrokkin darstellen, die in der Snorra-Edda im Kontext mit Balders Tod erwähnt wird. Sie reitet das große Tier und benutzt Schlangen als Zügel.
Literatur
- Sigmund Oehrl: Zur Deutung anthropomorpher und theriomorpher Bilddarstellungen auf den spätwikingerzeitlichen Runensteinen Schwedens (= Wiener Studien zur Skandinavistik. Bd. 16). Praesens, Wien 2006, ISBN 3-7069-0346-6.
Weblinks
- Beschreibung, Bilder, historische Karte des Standortes (schwedisch)
- Wiederentdeckung des vierten Runensteins