Humbelina von Jully-sur-Sarce
Humbelina von Jully-sur-Sarce oder Humberga bzw. Humberta (* im 11. Jahrhundert; † vor 1136 in Jully-sur-Sarce) war Benediktinerin und Priorin des Klosters von Jully-sur-Sarce. 1703 wurde sie seliggesprochen.
Biographie
Humbelina war die Tochter des Ritters Tescelin le Roux (der Rotblonde) und seiner Frau Aleth von Montbard und die Schwester des heiligen Bernhard von Clairvaux, eines der größten Ordensheiligen der Zisterzienser. Der Überlieferung zufolge bewog ihr Bruder Humbelina bei einem Besuch dazu, den Ordensstand zu wählen. Erst zwei Jahre später wurde sie allerdings von ihrem Ehemann freigegeben und trat in die Abtei von Jully-sur-Sarce ein. 1130 wurde sie Priorin des Klosters.
1703 wurde den Zisterziensern die Verehrung Humbelinas von Jully-sur-Sarce offiziell erlaubt. Ihre Reliquien werden noch heute in Jully-sur-Sarce gezeigt. Ihr Gedenktag ist der 12. Februar.
Ihre anderen Geschwister waren Guido, Gerhard, Andreas, Bartholomäus, und Nivard.
Familie
Die heilige Humbeline von Jully war vermutlich identisch mit der namensgleichen Ehefrau des Burgherren Anséric II. von Chacenay (Haus Chacenay). Geschlussfolgert kann diese Vermutung aus dem Urkundenwesen dieses Paars, das 1133 an eben die Abtei Jully-sur-Sarce eine Schenkung getätigt hatte, als deren Zeugen auch zwei Brüder des heiligen Bernhard von Clairvaux fungierten, was eine verwandtschaftliche Nähe zu ihnen impliziert.[1] Und 1137 hatte die Frau des Anséric II. gemeinsam mit ihrem Sohn Jakob von Chacenay eine Schenkung in Gedenken ihres kurz zuvor verstorbenen Mannes getätigt, die vom heiligen Bernhard von Clairvaux persönlich bezeugt worden ist.[2]
Literatur
- Ekkart Sauser: Humbelina. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 791.
Anmerkungen
- Les sires et les barons de Chacenay, hrsg. von Charles Lalore (1885), S. 194.
- Cartulaire du prieuré de Jully-les-Nonnains, hrsg. von Ernest Petit (1881), S. 13.