Hugo Traub
Hugo Traub (18. April 1879 in Čáslav – nach dem 26. April 1942) war ein tschechoslowakischer Historiker. 1942 wurde er erst nach Theresienstadt und schließlich nach Izbica deportiert. Er hat die Shoah nicht überlebt.
Leben
Hugo Traub studierte von 1900 bis 1905 an der Karls-Universität Prag Geschichte und Geographie. Er graduierte am 27. März 1905. Ab 1904 lehrte er an verschiedenen Schulen in Brno. Am 26. Dezember 1907 heiratete er Ela, geborene Oplatková, in Prag, am 15. November 1908 wurde Sohn Jiří Rostislav geboren. 1910 zog die Familie nach Brno. Ab 1928 war er Mitglied des Sokol Brno I. 1930 wurde er Honorar-Dozent an der Technischen Universität Brünn. Er schrieb zahlreiche Bücher vor allem über die politische Entwicklung des 19. Jahrhunderts, auch ein Geschichtslehrbuch für Gymnasien wurde von ihm verfasst. Ab 1939 durfte er nicht mehr unterrichten und wurde aus „rassischen Gründen“ entlassen. Am 29. März 1942 wurde Hugo Traub zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Ae von Brno nach Theresienstadt deportiert (seine Gefangenennummer auf diesem Transport lautete 400), von dort erfolgte die Überstellung von ihm und seiner Frau nach Izbica mit dem Transport Aq (seine Gefangenennummer auf diesem Transport lautete 772). Mit diesem Transport wurden 999 Menschen nach Izbica gebracht, nur zwei Menschen überlebten, Hugo Traub und seine Frau Ela haben die Shoah nicht überlebt.
Sein Sohn Jiří Rostislav Traub wurde Jurist, heiratete die Literaturkritikerin Vera Lišková, die bei einem Bombenangriff 1944 ums Leben kam, Jiří Rostislav konnte überleben.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Dějiny Matice Moravské, 1919
- František Ladislav Rieger, Prag 1922
- Veřejná činnost hr. V. Kaunice, Prag 1933
- Kdo byl Julius Grégr (Wer war Julius Grégr), Prag 1936
Ehrungen
- Er war Ehrenmitglied des Museumsvereines.
- Am 25. September 1946 wurde die Ulice Hutterova in Ulice Traubova umbenannt
Gedenkstätten
- Am 7. September 1946 erfolgte die Enthüllung eines Denkmals im Stadion von Sokol Brno I.
- Am 25. Oktober 1947 wurde eine Gedenktafel für die Opfer der Besatzung Mährischer Platz 6/1 in Brünn enthüllt. Damals war es ein Gebäude des Landesschulrates, heute befindet sich in diesem Gebäude das Oberste Verwaltungsgericht.
- Am 23. November 1947 erfolgte die Enthüllung einer Gedenktafel in Sokol Brno I für die Opfer des Zweiten Weltkrieges.
- Am Gymnasium Křenová 36/02 (Eingang Štěpánské ulice) befindet sich eine Gedenktafel für die Opfer der Besatzung für die Lehrer und Schüler der Schule.
- Am 19. Juli 2013 verlegte Gunter Demnig einen Stolperstein in der Čápkova 5, auf dem folgender Text zu lesen ist:
ZDE ŽIL |
HIER LEBTE |
Quellen
- Hugo Traub, Biographie, In: Enzyklopädie der Geschichte der Stadt Brünn (tschechisch)
- Hugo Traub, Kurzbiographie (tschechisch)