Hugo Rothert

Hugo Rothert (* 27. Oktober 1846 i​n Preußisch Oldendorf; † 13. Juni 1936 i​n Münster) w​ar ein deutscher Pfarrer u​nd Kirchenhistoriker.

Leben

Rothert studierte Evangelische Theologie a​n der Friedrichs-Universität u​nd wurde 1866 i​m Corps Normannia-Halle aktiv.[1] Zum D. theol. promoviert, w​ar er Pfarrer i​n Oelde, a​b 1872 i​n Lippstadt, b​is er a​m 1879 Pfarrer a​n St. Nicolai (Lemgo).[2] 1886 wechselte e​r in e​ine Pfarrstelle a​n Neu St. Thomae i​n Soest, w​o er b​is zum Eintritt i​n den Ruhestand 1914 wirkte.

1905 w​urde er i​n die Historische Kommission für Westfalen aufgenommen. Die Westfälische Wilhelms-Universität promovierte i​hn 1914 z​um Dr. phil.[3] Im Ersten Weltkrieg veröffentlichte e​r eine historische Broschüre anlässlich v​on Paul v​on Hindenburgs militärischen Erfolgen i​n Kurland.[4] Von 1915 b​is 1934 lehrte e​r als Dozent u​nd Honorarprofessor westfälische Kirchengeschichte a​n der Westfälischen Wilhelms-Universität. Hermann Rothert w​ar sein Sohn.

Ehrungen

  • Ehrenmitglied der Historischen Kommission für Westfalen (1930)

Schriften

  • Das Kirchspiel von St. Thomae zu Soest. Zur Geschichte einer evangelischen Gemeinde in Westfalen. Kurtze, Soest 1887 (Digitalisat).
  • Zur Kirchengeschichte der „ehrenreichen“ Stadt Soest. Bertelsmann, Gütersloh 1905 (Digitalisat); Neudruck NabuPress 2012, ISBN 978-1279927069.
  • Festschrift zur 300jährigen Gedächtnis-Feier d. ersten Märkischen Lutherischen Generalsynode. Westdeutscher Lutherverlag, Witten 1912.
  • Kirchengeschichte der Grafschaft Mark. Bertelsmann, Gütersloh 1913.
  • Der kirchliche Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Kriege. Bertelsmann, Gütersloh 1924.
  • Kirchengeschichte des Westfälisch-Rheinischen Industriegebietes vom evangelischen Standpunkt. Friedrich Wilhelm Ruhfus, Dortmund 1926.
  • Die Minden-Ravensbergische Kirchengeschichte, 4 Bände. Selbstverlag des Vereins für Westfalische Kirchengeschichte 1927–1930.
  • Johann Moritz Schwager, eine westfälische Pfarrergestalt der Aufklärungszeit. Verlag Martin Warneck, Berlin 1929.

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1935, Sp. 1141.
  • Wilhelm Rahe: Hugo Rothert (1846–1936). Westfälischer Pfarrer und Kirchenhistoriker. In: Jahrbuch des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte 65 (1972), S. 9–50.
  • Christian Peters: Kirchengeschichtsschreibung der evangelischen Kirche: Heinrich Friedrich Jacobson, Hugo Rothert und Ewald Dresbach. In: Werner Freitag, Wilfried Reininghaus (Hg.): Westfälische Geschichtsbaumeister. Landesgeschichtsforschung und Landesgeschichtsschreibung im 19. und 20. Jahrhundert. Aschendorff Verlag, Münster 2015, ISBN 978-3-402-15118-1, S. 213–234.
  • Andreas Lange: »Ein frisches, fröhliches Gemeindeleben« Innere Mission und Vereinswesen als Faktoren kirchlicher Veränderung in der lutherischen Stadt Lemgo zwischen 1844 und 1886, Bielefeld 2018 (ISBN 978-3-7395-1091-0).

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 60/175.
  2. Lange, Andreas: »Ein frisches, fröhliches Gemeindeleben« Innere Mission und Vereinswesen als Faktoren kirchlicher Veränderung in der lutherischen Stadt Lemgo zwischen 1844 und 1886, Bielefeld 2018 (ISBN 978-3-7395-1091-0) S. 135.
  3. Dissertation: Das St. Patroklusstift zu Soest von seinen Ursprüngen bis in die Tage der Reformation.
  4. Gen Oistland wollen wy riden (Aus einem alten westfälischen Reiterliede). Auch eine Antwort auf die Frage: Was will Hindenburg in Kurland? Bertelsmann, Gütersloh 1915.
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