Horst Pötzsch
Horst Pötzsch (* 5. Dezember 1927 in Lipine, Oberschlesien; † 24. September 2009 in Bonn)[1] war ein deutscher Historiker und Politologe.
Leben
Ab 1959 in der Bundeszentrale für Heimatdienst beschäftigt, war er im Rahmen der Neugliederung der Bundeszentrale für Politische Bildung ab Januar 1968 Leiter der Abteilung „Politische Bildung in der Schule“.[2]
Als Autor, Herausgeber und Mitherausgeber verfasste er Broschüren, Zeitschriften, Geschichtsbücher für den Unterricht sowie Lehrerhandbücher. Die Schriftenreihe Kontrovers, die von der Bundeszentrale herausgegeben worden ist, betreute er als Redakteur.[3] Auf Initiative von Pötzsch wurde der Wochenzeitung „Das Parlament“ eine Beilage zugefügt, womit er die bis 1986 auflagenstärkste sozialwissenschaftliche Zeitschrift in der Bundesrepublik Deutschland geschaffen hat.[4] Als Chefredakteur verantwortete er die bundesweit genutzte Zeitschriftenreihe „Informationen zur politischen Bildung“.[5] Bei einer Startauflage von 850.000 erhielten einzelne Exemplare mit Nachdrucken teilweise eine Auflage von über 2 Millionen.[6] 1986 wurde Pötzsch für sein vieljährig überragendes Engagement für die Arbeit der Bundeszentrale für Politische Bildung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.[7]
In 2004 war sein von der Bundeszentrale herausgegebenes Buch Die deutsche Demokratie Thema einer politologischen Rezension, die vom GRIN Verlag bezogen werden kann.[8] Sein Werk Deutsche Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart ist nach Auskunft des Verlages für zeitgeschichtlich Interessierte allgemeinverständlich geschrieben.[9] Es wurde nach 2009 von Winfrid Halder überarbeitet und für die 4. Auflage in 2015 aktualisiert.
Schriften (Auswahl)
- Geschichte für morgen, Lehr- und Arbeitsbuch, Bd. 3, Hirschgraben, Frankfurt am Main 1982,[10] ISBN 978-3-454-23930-1
- Umweltkatastrophe in Oberschlesien (1988)[11]
- (mit Hans Heumann, Eberhard Matz): Problemorientierter Geschichtsunterricht, Bd. 1 Altertum und Mittelalter: Vorgeschichte bis 1500. Cornelsen Hirschgraben, Frankfurt am Main 1989,[12] ISBN 978-3-454-23462-7
- Die deutsche Demokratie. Leske und Budrich, Opladen 1995,[13] ISBN 978-3-8100-1522-8
- Deutsche Geschichte nach 1945 im Spiegel der Karikatur (1996)[14]
- Die deutsche Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart. Olzog, München 1998 (Orig.-Ausg.),[15] ISBN 978-3-7892-8690-2
- 2. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage 2006
Weblinks
- Literatur von und über Horst Pötzsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Horst Pötzsch. Ein Leben, Bonn 2007, S. 29, vorliegende Chronik in der Familie sowie Sterbeurkunde
- Zur Person. bpb.de, abgerufen am 26. März 2020
- siehe Staatsbibliothek zu Berlin: https://stabikat.de/DB=1/SET=1/TTL=1/SHW?FRST=1 mit der Such-Eingabe „Horst Pötzsch Kontrovers“, abgerufen am 2. Februar 2022
- Bundesministerium des Innern, Begründung zur Vorschlagsliste Nr. 676 Lfd.Nr. 6 Blatt 1, vor der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1986
- Deutsche Geschichte nach 1945 im Spiegel der Karikatur, Klappentext
- Bundesministerium des Innern, … Liste Nr. 676 Lfd.Nr. 6 Blatt 2
- Siehe vorliegende Fotokopie der Urkunde
- siehe bol.de mit der Such-Eingabe Horst Pötzsch, abgerufen am 17. Mai 2021
- siehe: http://www.lau-verlag.de/titel/deutsche-geschichte-von-1945-bis-zur-gegenwart, abgerufen am 16. Mai 2021
- siehe DNB, https://d-nb.info/203987314, abgerufen am 2. Dezember 2021.
- siehe DNB, https://d-nb.info/900461950
- siehe „zvab.de“ mit Titelangabe, abgerufen am 2. Dezember 2021.
- siehe DNB, https://d-nb.info/945826060, spätere Ausgaben durch die Bundeszentrale für Politische Bildung, abgerufen am 2. Dezember 2021.
- siehe DNB, https://d-nb.info/947698868
- siehe DNB, https://d-nb.info/955480787, abgerufen am 2. Dezember 2021.