Horst Engelhardt
Horst Engelhardt (* 10. Februar 1951 in Leuben; † 22. August 2014 in Eichwerder) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule erhielt Engelhardt in Meißen und Dresden eine Ausbildung zum Steinmetz. Neben der Arbeit in seinem Beruf machte er 1969 bis 1970 ein Abendstudium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. 1971 bis 1976 studierte er dort Bildhauerei bei Walter Arnold, Helmut Heinze und Gerd Jaeger. Danach arbeitete er freischaffend als Bildhauer in dem vormaligen Rittergut Jäckelsbruch in Eichwerder bei Wriezen. 1979 bis 1982 war Engelhardt Meisterschüler bei Werner Stötzer an der Akademie der Künste der DDR. Bis zu seinem Ableben arbeitete er dann wieder als Bildhauer in Eichwerder. Engelhardts Sohn Jörg (* 1978) ist ebenfalls Bildhauer.
Die Grabstelle Engelhardts befindet sich auf dem Friedhof in Eichwerder.[1]
Rezeption
„Das Werk des Bildhauers Horst Engelhardt ist vielschichtig und hat viele Gestalten… Holz, Stein, Ton, Gips, Wachs, selbst Stahl scheinen … ihre je eigene Form gefunden zu haben, die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion aufgehoben, unwichtig geworden zu sein…. Virtuos besonders der Umgang mit Holz.“[2]
„Er arbeitet gleichermaßen perfekt mit Holz und Stein.“[3]
Werke (Auswahl)
- Weiblicher Akt mit erhobenem Arm, Nussbaumholz, 1978[4]
- Büste Cornelia Schleime, Bronze, um 1980/85[5]
- Büste G. Kluck, Bronze, 1980/81[6]
- Büste Willi Strache, Bronze, um 1980/85[5]
- Faustkämpfer, Sandstein, 2001
- Hercules, Sandstein[7]
- Appassionata, Bronze, 2009[8]
Kunst im öffentlichen Raum (Auswahl)
- Bad Freienwalde: Marktbrunnen („Tröpfelbrunnen“). Bronze und Porphyr, 1986
- Seelow: Marktbrunnen („Schäferbrunnen“). Bronze, Sandstein und Stahl, 1988
- Wriezen: Marktbrunnen („Lebensbrunnen“). Bronze, Granit, 1997
- Frankfurt/Oder: Marktbrunnen („Sieben Raben“). Bronze, Granit und Sandstein, 2002
Grafik (Auswahl)
- Vertreibung (Schablithografie, 1998; Drucker Klaus Wilfert)[9]
- Fünf Lithographien und ein Brief von einem Freund Hannes Schnebli. Künstlerbuch (11. Graphikbuch der Galerie der Berliner graphikpresse), 2003
Ausstellungen (Auswahl)
Engelhardt hatte seit 1977 etwa 35 Einzelausstellungen und über 70 Ausstellungsbeteiligungen,[7] u. a.
- 1982/1983 und 1987/1988 Dresden, Kunstausstellung der DDR
- 1986 Frankfurt/Oder, Kabinett der Galerie Junge Kunst (Plastik, Graphik und Zeichnungen)
- 1988 Dresden, Kunstausstellung Kühl (Plastik und Graphik)
- 2010 Altranft, Brandenburgisches Freiluftmuseum (Skulpturen; mit Jörg Engelhardt)
- 2012 Berlin, Galerie der Berliner Graphikpresse ("Himmel und Land"; mit Gerhard Wienckowski)
Publikationen (Auswahl)
- Horst Engelhardt (Hg.): Horst Engelhardt – Skulpturen und Zeichnungen. Findling-Verlag, Werneuchen 2001, ISBN 978-3-933603-14-2.
Literatur
- Michael Böhlitz: Engelhardt, Horst. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 34, Saur, München u. a. 2002, ISBN 3-598-22774-4, S. 35.
- Engelhardt, Horst. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 187/188
Weblinks
Einzelnachweise
- Traueranzeige in der Sächsischen Zeitung, 6. September 2014
- Britta Kaiser-Schuster: Skulptur und Graphik, auf horst-engelhardt.de
- Kunst aus dem Osten, Münstersche Zeitung, 5. Dezember 2002
- Weiblicher Akt mit erhobenem Arm, auf deutsche-digitale-bibliothek.de, abgerufen am 8. Juli 2020
- Portrait, auf horst-engelhardt.de, abgerufen am 8. Juli 2020
- Porträt G. Kluck, auf Bildindex der Kunst & Architektur
- Horst Engelhardt,auf kunst-im-oderbruch.de, abgerufen am 8. Juli 2020
- Harte Arbeit an schwerem Material, auf moz.de, abgerufen am 8. Juli 2020
- https://www.galerie-berliner-graphikpresse.de/wp-content/uploads/2021/07/Meisterdrucke-der-Lithographie-1.pdf; (abgerufen 2021-08-07)