Holtz (Adelsgeschlecht)

Die Freiherren v​om Holtz s​ind eine schwäbische Adelsfamilie, d​ie in d​er 13. Generation i​n Alfdorf ansässig i​st (seit 1628).

Wappen (19. Jahrhundert)

Geschichte

Worauf s​ich die Bezeichnung v​om Holtz ursprünglich bezieht, i​st unbekannt. Die Familie w​ird erstmals i​n der ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts fassbar i​m Raum u​m Göppingen u​nd Schwäbisch Gmünd.

Sifried v​on dem Holz, Ritter, u​nd seine Söhne Ritter Sifried, Hans d​er Brenner u​nd Konrad d​er Phose verkauften a​m 17. März 1337 a​n Benz Schirsich e​ine Hube z​u Krummwälden u​nd weitere Güter.[1]

Seifried v​om Holtz w​ar von 1485 b​is 1489 Abt d​es Benediktinerklosters Komburg, anschließend b​is zu seinem Tod 1504 Propst d​es Stifts. Bevor e​r dort eintrat, w​ar er Mönch i​m Kloster Neresheim.[2] Sein Grabstein m​it Ahnenprobe i​st erhalten ebenso w​ie ein 1494 datierter Stein m​it seinem Wappen.[3]

Seit 1533 l​ebte eine eigene Linie d​er Familie i​n einem Stadthaus i​n Niedernhall. Sie s​tarb in d​er Pestzeit d​es Dreißigjährigen Kriegs 1635 aus.[4] Hans Seifried v​om Holtz w​ar 1544 u​nd 1545 Schultheiss i​n Heilbronn.[5]

1628 erwarb Georg Friedrich v​om Holtz d​as Untere Schloss i​n Alfdorf.

Die v​om Holtz engagierten s​ich im Ritterkanton Kocher: Georg Friedrich w​ar 1644/45 b​is 1666 Ritterhauptmann, Eberhard Maximilian v​on 1751 b​is 1762.[6] Ritterräte d​es Kantons waren: Georg Friedrich 1639 b​is 1644/45, Gottfried 1674–1692, Eberhard Maximilian 1731–1751.[7]

Im 18. Jahrhundert sorgte Gottfried v​om Holtz für e​inen riesigen Schuldenberg, d​er noch s​eine Nachfahren belastete.[8]

Die Familie h​at seit 1628 d​as Kirchenpatronat d​er Stephanuskirche (Alfdorf) inne.

Wappen

Das Wappen z​eigt in Silber e​inen auf v​ier Füßen stehenden schwarzen Holzkasten.

Bilder

Literatur

  • Gabriel Bucelin: Germania topochrono-stemmato-graphica sacra et profana 2 (1666), Stammtafel ohne Seitenzählung Google Books.
  • Holtz, George Friedrich von. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 13, Leipzig 1735, Sp. 683 f.
  • Damian Hartard von und zu Hattstein: Die Hoheit des Teutschen Reichs-Adels 2 (1740), S. 148–151 Google Books (Ahnentafeln).
  • Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts-Register […] Ottenwald (1751), Tafel 262f. Google Books.
  • Ersch/Gruber: Allgemeine Encyclopädie 2. Sektion Teil 10 (1833), S. 119f. Google Books.
  • Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg (1839), S. 234–237 Google Books. Neue Ausgabe 1844, S. 234–237 Google Books.
  • Genealogisches Jahrbuch des deutschen Adels für 1844, S. 406f. Google Books.
  • Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 4 (1854), S. 248–250 Google Books.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Adels-Lexicon 4 (1863), S. 456f. Google Books.
  • Carl Alexander von Heideloff/August Johann Ludolf von Eye: Deutsches Fürsten- und Ritter-Album der Marianischen Ritterkapelle in Haßfurt. Stuttgart 1868, S. 73f. MDZ.
  • Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz, Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf, Hohenmühringen, Aichelberg u.s.w. Ein Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert. Stuttgart, 1891 Internet Archive (mit Familiengeschichte).
  • Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch 1 (1889–1898), S. 243f. Internet Archive
  • Thomas Schulz: Der Kanton Kocher der Schwäbischen Reichsritterschaft 1542-1805. Entstehung, Geschichte, Verfassung und Mitgliederstruktur eines korporativen Adelsverbandes im System des alten Reiches. (Esslinger Studien, Band 47). Esslingen 1986, S. 264, 279 (Register)
  • Anton P. Rahrbach: Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Neustadt (Aisch) 2003, S. 126f. ISBN 3-87947-113-4 bzw. ISBN 978-3-87947-113-3
  • Joachim Sebastian Graf: Insolventer Adel? Gant-Prozesse gegen Angehörige des mediatisierten Adels im Königreich Württemberg zur ‚Umbruchzeit’ im Kontext der Rechtsvorgaben des sich wandelnden Staates. Dissertation Tübingen 2021 doi:10.15496/publikation-54998
Commons: Holtz (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. landesarchiv-bw.de mit Digitalisat.
  2. Rainer Jooß: Kloster Komburg im Mittelalter. Studien zur Verfassungs-, Besitz- und Sozialgeschichte einer fränkischen Benediktinerabtei (= Forschungen aus Württembergisch-Franken. Band 4). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-7629-0, S. 116, 126, 133.
  3. Abbildung
  4. inschriften.net Beschreibung des Oberamts Künzelsau Wikisource (Namensform Holz).
  5. Beschreibung des Oberamts Heilbronn 2 (1903), S. 166 Internet Archive. Zu seinem familiären Umfeld: Urkundenbuch der Stadt Heilbronn 2 (1911), S. 140 Internet Archive (von 1526).
  6. Schulz S. 198.
  7. Schulz S. 199.
  8. Zusammenfassende Darstellung 1831
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