Holster

Ein Holster (Artikel: d​as Holster, n., altertümlich a​uch Hulfter) i​st eine Tasche für Pistolen, Revolver, Kellnergeldbörsen u​nd andere Gegenstände z​um Zweck d​es schnellen Zugriffs.

In den USA von Cowboys verwendetes Revolver-Holster
Waffe im Gürtelholster
Oberschenkelholster mit Glock 17

Beschreibung

Umgangssprachlich wird gelegentlich der Begriff Halfter synonym verwendet.[1] Das Wort Holster[2] hat seinen Ursprung in Hulfter,[3] womit früher am Sattel befestigte Halterungen für Feuerwaffen bezeichnet wurden.[4] Holster werden meistens von Polizei-, Sicherheits- und Feuerwehreinheiten, im Rettungs- und im Katastrophenschutz und beim Militär verwendet. Sie sollen z. B. die Waffe sicher und griffbereit am Mann halten und sie vor Verschmutzung sowie teilweise vor Fremdzugriff durch andere Personen schützen. Feuerwehrangehörige tragen griffbereit Holzkeile (zum Sichern von Türen), Rettungsmesser, -schlingen und -karabiner am Feuerwehrhaltegurt. Rettungsdienstler und Angehörige der verschiedenen Hilfsorganisationen tragen meist Gürtelholster im Einsatz. Jene enthalten z. B. Einmalhandschuhe, verschiedene Arten von Scheren, Diagnoseleuchten, Kugelschreiber, Funkgeräte usw. Die direkte Mitnahme von Gegenständen ermöglicht den Rettungskräften ein schnelleres Vorgehen am Patienten, da häufig benötigte Arbeitsmaterialien sich in Griffweite befinden. Der Begriff wird auch für Bereitschaftstaschen von Mobiltelefonen und Smartphones verwendet.

Beispiele für die Holsternutzung bei Sicherheitsbehörden

Vertikales Schulterholster mit zwei Reservemagazinen
  • Achselholster oder Schulterholster werden unter den Achseln verdeckt getragen, damit man die Waffe nicht sofort erkennt. Sie werden meistens zu ziviler Kleidung getragen.
  • Gürtelholster sind am meisten verbreitet und werden am Gürtel getragen. Sie können in zwei verschiedenen Ziehwinkeln getragen werden. Bei der ersten Variante, FBI genannt, ist die Waffe z. B. für einen Rechtshänder auf der rechten Seite. Beim zweiten Ziehwinkel, Cross Draw genannt, wird die Waffe z. B. von einem Rechtshänder auf der linken Seite getragen, jedoch mit dem Griff nach vorne. Eine spezielle Form des Gürtelholsters imitiert das Aussehen einer Gürteltasche; die Waffe wird dabei direkt vor dem Bauch getragen, ein Klettverschluss garantiert einen schnellen Zugriff auf die Waffe. Diese Sonderform wird von Polizisten in Zivilkleidung genutzt, wenn ein verdecktes Tragen der Waffe anderweitig nicht möglich ist (beispielsweise bei sommerlichen Temperaturen in T-Shirts).
    Britischer Soldat mit Brustholster
  • Beinholster/Oberschenkelholster werden insbesondere von Spezialeinheiten wie dem SEK oder auch militärischen Einheiten getragen. Das Holster befindet sich am Oberschenkel da ein Gürtelholster wegen der über den Gürtel reichenden Schutzwesten nicht getragen werden kann. Ein Heruntergleiten wird mit einer Verbindung zum Gurt vermieden.
  • Knöchelholster werden durch die Hose verdeckt am Unterschenkel getragen.

Holster wurden früher m​eist aus Leder gefertigt, h​eute dominieren ähnlich reißfeste u​nd widerstandsfähige synthetische Materialien, w​ie Cordura u​nd Nylon, a​ber auch Hartplastik.

Commons: Holster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Holster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Halfter, f. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).
  2. Otto Friedrich Theodor Heinsius: Vollständiges Wörterbuch. der deutschen Sprache mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung für die Geschäfts- und Lesewelt. Band 2. R. Sammler, Wien 1840, S. 408 (Heinsius: Vollständiges Wörterbuch in der Google-Buchsuche).
  3. Hulfter, f. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).
  4. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2. Breitkopf & Sohn, Leipzig 1793, S. 1264 (Eintrag: Holster, die).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.