Hitto von Freising
Leben
Hitto entstammte dem bayerischen Hochadel der Huosi. Der Kleriker wirkte seit 794 als Diakon am Freisinger Dom und wurde häufig als Zeuge in Freisinger Urkunden genannt. Als Bischof von Freising wurde er erstmals 812 erwähnt, sein Vorgänger Atto starb allerdings schon über ein Jahr vorher. In seiner Amtszeit legte der Mönch und Notar Kozroh ein erstes Freisinger Traditionsbuch an, das bis 744 zurückreicht. Unter Hitto erreichte das Freisinger Skriptorium einen besonderen Höhepunkt, so entstanden z. B. ca. 40 Codices. Auch über 300 Urkunden aus Hittos Amtszeit sind erhalten. Hitto hat offensichtlich die erstrebte bischöfliche Oberherrschaft über viele vorher meist adlige Eigenklöster im Bistum erreicht (u. a. im Falle von Kloster Schliersee 817, Kloster Schäftlarn 821 bzw. 828 und Kloster Innichen 822). Er war um das Jahr 830 auch Gründer von Kloster Weihenstephan. Nach einer alten Tradition erhielt Hitto bei seiner Romwallfahrt im Jahr 834 von Papst Gregor IV. die Reliquien des Hl. Justin und brachte diese nach Freising. Begraben wurde er in Freising in der Domkrypta, der Sarkophag ist erhalten. Sein Neffe Erchanbert wurde sein Nachfolger.
Literatur
- Theodor Bitterauf: Die Traditionen des Hochstiftes Freising. Band I, 1905, S. 300–367.
- Gertrud Diepolder: Freisinger Traditionen und Memorialeinträge im Salzburger Liber Vitae und im Reichenauer Verbrüderungsbuch. Auswertung der Parallelüberlieferung aus der Zeit der Bischöfe Hitto und Erchanbert von Freising. In: ZBLG. 58 (1995), S. 147–190
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Atto | Bischof von Freising 810/12–835 | Erchanbert |