Historische Belletristik

Historische Belletristik w​ar in d​er Weimarer Republik e​ine überwiegend abwertend benutzte Bezeichnung für populär gehaltene Geschichtsdarstellungen, insbesondere Biografien. Bekannte Vertreter dieser Gattung w​aren Emil Ludwig, Herbert Eulenberg, Werner Hegemann u​nd Paul Wiegler. Von Seiten vieler damaliger Fachhistoriker w​urde die historische Belletristik, d​ie überwiegend republikanisch, teilweise sozialistisch ausgerichtet war, a​ls unwissenschaftlich abqualifiziert.[1]

Im weiteren Sinne werden a​uch historische Romane mitunter a​ls historische Belletristik bezeichnet.

Literatur

  • Historische Belletristik. Ein kritischer Literaturbericht. In: Historische Zeitschrift Bd. 193 (1928), H. 3. Auch separat erschienen: Oldenbourg, München 1928.
  • Christoph Gradmann: Historische Belletristik. Populäre historische Biographien in der Weimarer Republik. Campus-Verlag, Frankfurt/Main 1993, ISBN 3-593-34881-0.
  • Eberhard Kolb: „Die Historiker sind ernstlich böse“. Der Streit um die „Historische Belletristik“ in Weimar-Deutschland, In: Liberalitas. Festschrift für Erich Angermann zum 65. Geburtstag. Steiner, Stuttgart 1992, ISBN 3-515-05656-4, S. 67–86.

Anmerkungen

  1. Der Große Brockhaus, Bd. 8, Leipzig 1931, S. 536: „zusammenfassende Bezeichnungen für Geschichtsdarstellungen, die ohne Anspruch auf streng wissensch. Charakter ihre Wirkung bes. in der Anwendung künstlerischer Mittel und geistreicher Formulierungen suchen, häufig mit einer stark persönlichen oder politisch-weltanschaulichen Tendenz; es handelt sich vorwiegend um Biographien. In Deutschland hat sich nach dem Weltkrieg ein scharfer Gegensatz der H. B., die große Erfolge erzielt hat, und der histor. Fachwissenschaft herausgebildet.“
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