Hispano-flämische Schule
Hispano-flämische Schule bezeichnet in Spanien eine Kunstrichtung, die den Realismus der südniederländischen Ars Nova mit regionalen Besonderheiten, italienischen Einflüssen und den Nachwirkungen der Internationalen Gotik verbindet. Oft ist im Vergleich mit den Flamen ein durch weniger buntfarbiges, eher toniges Kolorit zu beobachten, ebenso eine Vorliebe für Vergoldung und Stuckornament.
Bereits im Königreich Aragón mit den Regionen Katalonien und Valencia, wurde die Ars Nova der Flamen schon früh rezipiert. Die spanischen Handelsverbindungen schufen die Basis für den künstlerischen Austausch, und bereits im Jahr 1431 entsandte König Alfons V. von Aragonien seinen Hofmaler Lluís Dalmau ins flämische Brügge, damit dieser sich dort die neue Technik der Ölmalerei aneigne.
Die Ideen und Maltechniken der Flamen wurden dabei aber längst nicht nur in epigonalem Sinne verwertet, sondern oftmals zu Anregern von gänzlich eigenständigen Kompositionen. Als Hauptvertreter des hispano-flämischen Stils gelten neben Lluís Dalmau (um 1400–1460) der unter anderem in Aragon und Barcelona tätige Bartolomé Bermejo (um 1430–um 1501). Weitere Künstler aus dieser Zeit sind der Katalane Jaume Huguet (1412–1492) und der einflussreiche Fernando Gallego aus Salamanca (um 1440–1507).
Quellen
- F. Sanz Fernández (2009) S. 302–303
- Joaquín Yarza Luáces, El Bosco y la pintura flamenca del s. XV. Alianza Editorial
- La influencia de Flandes en la Península Ibérica artehisoria.jcyl.es, abgerufen 2. November 2013