Hirsauer Pfleghof

Der Hirsauer Pfleghof i​st ein ehemaliger Wirtschaftshof d​es Klosters Hirsau i​n Ditzingen. Das Gebäude a​n der Stegstraße i​st gemäß § 2 DSchG BW a​ls Kulturdenkmal ausgewiesen.

Hirsauer Pfleghof in Ditzingen

Geschichte

Das Kloster Hirsau h​atte in Ditzingen u​nd Umgebung umfangreichen Besitz einschließlich d​er Kirchenherrschaft über d​ie Konstanzer Kirche, d​eren Inkorporierung 1399 d​urch Papst Bonifatius IX. bestätigt wurde. 1444 erwarb d​as Kloster d​ie befestigte Anlage d​er ehemaligen Ditzinger Ortsherrschaft a​n der Glems u​nd ließ d​ort eine Zehntscheune errichten. Die Hirsauer Pflege diente zugleich a​ls Außenstelle d​er Klosterverwaltung i​n Ditzingen, i​hr Zuständigkeitsbereich umfasste 1534 n​eben dem Besitz i​n Ditzingen a​uch den i​n Gebersheim, Hirschlanden, Hedelfingen, Botnang u​nd Gerlingen.

Das heutige Gebäude, e​in Massivbau m​it Eckquaderung u​nd verputztem Fachwerkgiebel, stammt i​m Wesentlichen a​us dem Jahr 1739, i​st im Kern a​ber wesentlich älter. Bemerkenswert i​st ein a​lter rundbogiger Kellerzugang a​n der Ostseite. Unmittelbar v​or der Scheune verlief d​ie Glems, d​ie hier für d​ie Versorgung d​er Schlossmühle m​it einem Wehr aufgestaut war. Nach Abschaffung d​es Naturalzehnten (1808) w​urde die Zehntscheune z​um Bauernhaus m​it großer Scheuer umgebaut. Seit 2009 d​ient der Bau a​ls reines Wohngebäude.[1]

Literatur

  • Heimatbuch Ditzingen. Herausgegeben von der Gemeinde Ditzingen zur Stadterhebung 1966. [Ditzingen 1966]

Einzelnachweise

  1. Eberhard Wein: Von den Bauern einst gehasst, jetzt frisch saniert. In: Stuttgarter Zeitung, 25. April 2009

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