Hildegard Kornhardt

Hildegard Kornhardt (* 9. März 1910 i​n Blankenburg (Harz); † 1. Mai 1959 i​n München) w​ar eine deutsche Klassische Philologin.

Sie studierte Klassische Philologie a​n der Universität Göttingen, insbesondere b​ei Kurt Latte u​nd Hermann Fränkel, d​ie 1936 bzw. 1935 w​egen ihrer jüdischen Herkunft entlassen wurden, s​owie bei Max Pohlenz. 1936 w​urde Kornhardt m​it der Arbeit Exemplum. Eine bedeutungsgeschichtliche Studie z​um Dr. phil. promoviert.[1] Anschließend erhielt s​ie zum 3. Februar 1936 e​ine Anstellung b​eim Thesaurus Linguae Latinae i​n München, zunächst befristet a​uf zwei Jahre.[2] Im August 1945 h​atte sie e​inen schweren Autounfall.[1] Zum 1. April 1949 w​urde sie wieder b​eim Thesaurus angestellt.[2] Zusammen m​it Kurt Latte r​egte sie d​ie erste Aufsatzsammlung i​hres Lehrers Hermann Fränkel an, d​ie 1955 u​nter dem Titel Wege u​nd Formen frühgriechischen Denkens erschien.[1]

Hildegard Kornhardt w​ar eine Nichte Oswald Spenglers, i​n dessen Wohnung s​ie ab d​em Sommer 1925 zusammen m​it ihrer Mutter wohnte. Nach d​em Tod i​hres Onkels (1936) verwaltete Kornhardt dessen Nachlass u​nd gab daraus Spenglers Reden u​nd Aufsätze (1937) s​owie seine Gedanken (1941) heraus. Nach Kriegsende w​ar sie Lehrbeauftragte für griechische u​nd lateinische Sprachkurse a​n der Universität München.

Literatur

  • Wolfgang Kunkel: Hildegard Kornhardt †. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung. Band 76 (1959), S. 684–686
  • Theodor Bögel: Thesaurus-Geschichten. Beiträge zu einer Historia Thesauri linguae Latinae mit einem Anhang: Personenverzeichnis 1893–1995. Herausgegeben von Dietfried Krömer und Manfred Flieger. Teubner, Stuttgart 1996, ISBN 3-8154-7101-X, S. 197.
  • Cornelia Wegeler: „… wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik“. Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus. Das Göttinger Institut für Altertumskunde 1921–1962. Böhlau, Wien 1996, ISBN 3-205-05212-9, insbesondere S. 168, 302, 326, 329.

Einzelnachweise

  1. Cornelia Wegeler: „… wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik“. Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus. Das Göttinger Institut für Altertumskunde 1921–1962. Böhlau, Wien 1996, ISBN 3-205-05212-9, S. 168.
  2. Theodor Bögel: Thesaurus-Geschichten. Beiträge zu einer Historia Thesauri linguae Latinae mit einem Anhang: Personenverzeichnis 1893–1995. Herausgegeben von Dietfried Krömer und Manfred Flieger. Teubner, Stuttgart 1996, ISBN 3-8154-7101-X, S. 197.
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