Hiedilda

Hiedilda w​ar eine fränkische Adelige, d​eren Wirkungszeitraum a​ls zwischen d​en Jahren 866 u​nd 893 angegeben wird.[1][2]

Sie erscheint erstmals a​m 20. Dezember 866 i​m Prekarievertrag m​it der Abtei Prüm, a​ls sie a​ls Matrone Hiedilda gemeinsam m​it den Grafen Irimfried u​nd Sigrich s​owie den Edelleuten Guntbert u​nd Hadabald d​em Kloster Güter i​n Cochem (villa Cuchuma bzw. Cuchuma), Hambuch (Haganbahc) u​nd Valwig (villa Falavoia) schenkt.[3] Als urkundende Person t​rat in diesem Zusammenhang d​er sechste Abt d​es Klosters Prüm Ansbald v​on Prüm i​n Erscheinung.[4] Die i​m Jahr 866 i​m Prekarievertrag für Cochem genannten Güter (die i​m Jahr 893 i​m Güterverzeichnis d​er Abtei Prüm für d​en Ort Cuhckeme wieder erwähnt wurden) enthalten e​in Herrenhaus m​it sonstigen Gebäuden, 3 Höfe, Ländereien u​nd Weinberge auf Kemplon gelegen.[5] Im Dorf Valwig (auch Valevey genannt) umfassten d​ie Güter 4 Hufe Land m​it Ländereien u​nd Wingerten[6] u​nd in Hambuch (auch Haganbach genannt) w​ar es e​in Fronhof.[7] Auf Wunsch Kaiser Lothars wurden Hiedilda sämtliche Güter z​ur lebenslänglichen Nutznießung überlassen.[2][4]

Der Prekarievertrag v​om 20. Dezember 866 w​urde vom Leviten Wernarius i​m Goldenen Buch d​er Abtei Prüm verfasst u​nd durch d​en Amanuensis Adalbert verlesen. Im v​on 34 Zeugen a​us dem Kloster unterzeichneten Vertrag h​atte Abt Ansbald d​ie Schenkungen d​er Matrone Hiedilda a​ls „verehrungswürdig“ bezeichnet u​nd den Umstand a​ls Vermerk hinzufügen lassen.[2]

Im Jahre 866 w​urde der Ort Jüchen ebenfalls erwähnt, a​ls Hiedilda d​em Kloster Prüm d​ie villa Iochunda (auch Iughgende o​der Iuhcgende genannt) – e​inen Gutshof m​it 36 d​avon abhängigen Höfen – schenkte.[1] Im Prümer Urbar (Kapitel 85) w​ird der Ort Jüchen a​ls Iuhggende aufgeführt, jedoch w​ird diese frühe Erwähnung bzw. Gleichsetzung d​er beiden Ortsnamen h​eute abgelehnt.[8]

Literatur

  • Alfons Friderichs (Hrsg.): Hiedilda In: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia, Trier 2004. ISBN 3-89890-084-3. S. 155.
  • Cochem Mosel, Geschichte und Gegenwart einer alten und historischen Weinstadt, Kapitel: Das Dorf Cuchuma, von Paul Hofmann, S. 7–12. Redaktion Walter Gattow, Roland-Druckerei Cochem, 1982.

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Gemeinde Jüchen. In: BVB-Verlagsgesellschaft mbH. Abgerufen am 17. April 2021.
  2. Eintrag zu Hiedilda in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  3. Bernd Brauksiepe: Geschichtlicher Abriss Kapuzinerkloster (Cochem). In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 17. April 2021.
  4. Berg und Tal, Valwiger Heimat-Gazette 2000. 2000, S. 13 (kulturvereinvalwig.de [PDF; abgerufen am 17. April 2021]).
  5. Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Dritter Band, Teil 1, Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Teil 1, Cochem, Vor- und Frühgeschichtliches. Hrsg.: Deutscher Kunstverlag München. 1959, S. 144.
  6. Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Dritter Band, Teil 2, Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Teil 2, Valwig. Hrsg.: Deutscher Kunstverlag München. 1959, S. 775.
  7. Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Dritter Band, Teil 1, Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Teil 1, Hambuch. Hrsg.: Deutscher Kunstverlag München. 1959, S. 397.
  8. Vorgermanische Ortsnamen im nördlichen Rheinland: Überlegungen zum vaskonischen, ureuropäischen Ursprung von noch heute genutzten Namen, von Alfred Hunold in der Google-Buchsuche ISBN 978-3-7412-8560-8 S. 135
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