Herrenhaus Kasererhof
Das Herrenhaus Kasererhof (auch Gutshof St. Joseph oder Josefshof genannt) liegt im Ortsteil Josefiau von Salzburg (Alpenstraße 6).
Geschichte
Bereits im 14. Jahrhundert wird der „Josefs-Hof“ im Besitz der erzbischöflichen Hofmeisterei erwähnt. 1642 wird das Herrenhaus gebaut. 1674 ist der Handelsmann Peter Weiß der neue Eigentümer.
Das barocke Anwesen gehörte zum Pfleggericht Glanegg. Nach Weiß wird Abraham Zillner von Zillerberg neuer Eigentümer. Er ließ 1677 hier am Eschenbach eine Kapelle für den hl. Joseph errichten, von dem sich in der Folge der Stadtteilname Josefiau ableitete. 1688 wird Zillner von Kaiser Leopold I. in den Reichsadelstand erhoben. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts war das Anwesen im Besitz des Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber. Damals gehörte auch noch eine Mühle dazu. 1705 wird das Anwesen an den Dechant von Altenmarkt im Pongau verkauft. Dieser schenke es dem „Collegium S. Caroli“. Das Collegium Sancti Caroli, eine Stipendienstiftung der Universität Salzburg, war im Besitz des Anwesens ab 1717. Nach der Aufhebung des Collegiums 1811 wurde hier erstmals ein Wirtshaus erwähnt, das sogenannte „Wirtshaus zu den drei Schwestern“. 1814 brennen Schloss und Meierhof ab. Nach verschiedenen Besitzern wird der Besitz von der Familie Kaserer – die auch das Kasererbräu in der Kaigasse besitzen – erworben unter dem Namen „Kasererhof“ geführt. Nach 1929 wurde das Haus von der Familie Günther-Strohbichler übernommen.
Heutige Nutzung
In den 1990er Jahren musste der damalige Besitzer des „Hotels Kasererhof“ Konkurs anmelden. In der Folge erwarb es eine Hotelbetreibergesellschaft, die es zum „Parkhotel Castellani“ umbaute. Die namensgebende Kapelle befindet sich im rückwärtigen Hof der Hotelanlage.
Im Dezember 2015 wurde das Castellani Parkhotel von der Österreichischen Hotelgruppe ARCOTEL Hotels & Resorts gekauft. Seit dem heißt das Castellani Parkhotel – ARCOTEL Castellani.
Literatur
- St.-Josefs-Hof. In: Kunsthistorisches Institut der k. k. Zentral-Kommission für Denkmalpflege (Hrsg.), Max Dvořák (Red.): Österreichische Kunsttopographie. Band 11: Paul Buberl, Franz Martin (archivalischer Teil): Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg. III. Teil: Gerichtsbezirk Salzburg. (Die Denkmale des Gerichtsbezirkes Salzburg). Schroll, Wien 1916, S. 417–421 (PDF).
- Historischer Atlas der Stadt Salzburg. Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, Nr. 11, 1999.