Hermine Villinger

Hermine Villinger (Pseudonyme: H. Wilfried, H. Willfried, * 6. Februar 1849 i​n Freiburg i​m Breisgau a​ls Hermine Anna Theresia Xaveria Villinger; † 3. März 1917 i​n Karlsruhe) w​ar eine deutsche Schriftstellerin.

Hermine Villinger

Leben

Hermine Villinger w​ar die Tochter e​ines Geheimen Kriegsrates. Sie w​uchs ab 1850 i​n Karlsruhe auf, w​o sie d​ie Höhere Töchterschule besuchte. Von 1862 b​is 1865 w​ar sie Schülerin i​m Augustinerinnenkloster i​n Offenburg; danach kehrte s​ie zu i​hren Eltern n​ach Karlsruhe zurück. Hier f​and sie Kontakt z​um literarischen Kreis u​m Anna Ettlinger, s​owie zum Theater. Ihre Theaterambitionen g​ab sie allerdings b​ald auf. Von 1881 b​is 1882 besuchte s​ie das neugegründete Auguste-Victoria-Lyzeum i​n Berlin. Anschließend wandte s​ie sich endgültig d​er Schriftstellerei zu. Von einigen Reisen abgesehen, l​ebte sie d​en Rest i​hres Lebens i​n Karlsruhe.

Hermine Villinger w​ar mit d​er Schauspielerin Luise Schönfeld-Neumann u​nd der Schriftstellerin Marie v​on Ebner-Eschenbach befreundet. 1913 erhielt s​ie den Ebner-Eschenbach-Preis für i​hre literarischen Leistungen.[1]

Hermine Villinger w​ar eine erfolgreiche Verfasserin v​on Romanen, Erzählungen, Kinderbüchern u​nd Theaterstücken. Die meisten i​hrer vom Realismus beeinflussten Werke s​ind in i​hrer badischen Heimat angesiedelt.

Werke

  • Doris, Breslau 1880 (unter dem Namen H. Wilfried)
  • Die Livergnas, Breslau 1882 (unter dem Namen H. Willfried)
  • Aus dem Kleinleben. Schauenburg, Lahr 1886. (Digitalisat)
  • Aus meiner Heimat. Spemann, Berlin und Stuttgart 1887.(Digitalisat)
  • Sommerfrischen. Spemann, Berlin und Stuttgart 1887
  • Auch ein Roman und andere Geschichten. Lehmann, Berlin 1890
  • Schwarzwaldgeschichten. Engelhorn, Stuttgart 1892. (Digitalisat)
  • Schulmädelgeschichten. Fontane, Berlin 1893. (Digitalisat)
  • Unter Bauern und andere Geschichten. Engelhorn, Stuttgart 1894
  • Kleine Lebensbilder. Bonz, Stuttgart 1895
  • Aus unserer Zeit. Bonz, Stuttgart 1897
  • Aus dem Badener Land, Stuttgart 1898
  • Das Rätsel der Liebe, Berlin 1898
  • Das dritte Pferd und andere Geschichten. Bonz, Stuttgart 1899
  • Die Thalkönigin. Bonz, Stuttgart 1899
  • Das Blumen-Käuzchen und andere Erzählungen für junge Mädchen. Hendelsohn, Berlin 1900
  • ’s Tantele und anderes. Bonz, Stuttgart 1900
  • Allerlei Liebe. Bonz, Stuttgart 1901
  • Binchen Bimber. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1901
  • Knöpfche. Uf Karlsruh! Er ka's Lebe nit lide. Der Sänger von Denkerbach. Verlag des Volksbildungsvereins, Wiesbaden 1902
  • Der neue Tag. Bonz, Stuttgart 1903
  • Der Weg der Schmerzen, Stuttgart 1904
  • Zenz, Stuttgart [u. a.] 1904
  • „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit, klingt ein Lied mir immerdar“, Stuttgart 1904
  • Eine Gewitternacht und anderes, Berlin 1905
  • Mutter und Tochter, Stuttgart 1905
  • Zwei Landsmänninnen, Wien 1906 (zusammen mit Luise von Schönfeld-Neumann)
  • Im Wonnetal, Stuttgart [u. a.] 1906
  • Kleine Leutle, Stuttgart 1906
  • Wo geht es hin?, Stuttgart 1906
  • Das Erbschweinchen und andere Geschichten, Stuttgart 1907
  • Simplicitas, Stuttgart 1907
  • Die Sünde des heiligen Johannes und andre Novellen, Leipzig 1907
  • Dachprinzeß, Stuttgart 1908
  • Onkel Sigmund. Gegen den Grundsatz, Berlin [u. a.] 1908
  • Leodegar, der Hirtenschüler, Hamburg-Großborstel 1909
  • Die Rebächle, Stuttgart [u. a.] 1910
  • Randglossen, Berlin 1910
  • „Eingesteigert“ und „’s Büebli“, Berlin 1911
  • Ein Lebensbuch, Leipzig
    • 1 (1911)
    • 2 (1911)
  • Sterngucker, Stuttgart 1911
  • „Dritter Klasse“ und andere Erzählungen, Berlin [u. a.] 1912
  • Der Herr Stadtrat, Stuttgart 1912
  • In der Schuld und andere Geschichten, Stuttgart 1913
  • Der Nachkömmling. Die erste Schuld, Leipzig 1914
  • Meine Tante Anna, Berlin 1916
  • Im Zeichen des Doppelgestirns, Stuttgart 1917
  • Lebenswege, Stuttgart 1922
  • Die vom Wald, Stuttgart 1924
  • Der Eskimo und andere Erzählungen, Lahr in Baden 1927

Literatur

  • Karl Hesselbacher: Zum Gedächtnis an Hermine Villinger. In: Velhagen & Klasings Monatshefte, Jg. 31 (1916/17), S. 88–92
  • Villinger, Frl. Hermine. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 391 f. (Digitalisat).
  • Willfried, H.. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 438 (Digitalisat).
  • Bettina Wild: Hermine Villinger, Auerbachs badische Tochter. In: Literaturblatt Baden-Württemberg, Bd. 14 (2007), H. 4, S. 18 f.
  • Bettina Wild: Die Versöhnung von alter und neuer Zeit. Hermine Villinger und die christliche Dorfgeschichte. In: Ulrich Kittstein (Hrsg.): Poetische Ordnungen. Zur Erzählprosa des deutschen Realismus. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, S. 253–272
Wikisource: Hermine Villinger – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Daniela Strigl: Berühmtsein ist nichts. Marie von Ebner-Eschenbach. Eine Biographie. Residenz, Wien 2016, S. 537
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