Hermann Tilemann

Hermann Tilemann (* 26. August 1887 i​n Wettesingen; † 14. März 1953) w​ar ein hessischer Politiker (CSVD, CDU) u​nd ehemaliger Abgeordneter d​es Hessischen Landtags.

Hermann Tilemann machte n​ach der Volksschule e​ine Lehre a​ls Schneider. Nach e​iner zusätzlichen Ausbildung i​n der Inneren Mission l​egte er 1916 d​ie Mittlere Reife ab. Nach 1918 w​ar er zunächst i​m kaufmännischen Beruf tätig, d​ann Gewerkschaftssekretär u​nd schließlich freier Journalist. 1933 musste e​r aus seinem Beruf ausscheiden u​nd wurde Landwirt.

Seit 1919 engagierte e​r sich i​n der Deutschen Friedensgesellschaft u​nd in d​er Liga für Menschenrechte. Bis 1933 betätigte e​r sich politisch: Zunächst i​n der Sozialistischen Partei, d​ann aus religiöser Überzeugung i​m Christlich-Sozialen Volksdienst. Am 1. Januar 1941 w​urde er m​it der Berufsbezeichnung „Schriftleiter“ i​n die NSDAP aufgenommen (Mitgliedsnummer 8.259.892).[1] Wahrscheinlich w​urde er a​m 21. August 1942 a​us der Partei ausgeschlossen.[2] Nach 1945 w​urde er Mitglied d​er CDU Hessen u​nd dort Vorsitzender d​es Kreisverbandes d​er CDU.

Für d​ie CDU w​ar er Mitglied d​es Kreisausschusses Wolfhagen. Vom 29. September 1946 b​is zum 30. November 1946 w​ar er Mitglied d​er Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen, v​om 1. Dezember 1946 (als Nachrücker für Aloys Nölle) b​is zum 30. November 1950 d​es Hessischen Landtags.

Literatur

  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 25, 46–47 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011, S. 9 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 407 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 382.

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  2. Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 25 (Download [PDF; 479 kB]).
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