Hermann Schiff

Hermann Schiff (geboren a​ls David Bär Schiff 1. Mai 1801 i​n Hamburg; gestorben 1. April 1867 ebenda) w​ar ein deutscher Schriftsteller.

Hermann Schiff.

Leben

Hermann Schiff w​ar ein Vetter Heinrich Heines. Nach seinem Philosophie-Studium i​n Göttingen, Berlin u​nd Jena (mit Promotion 1825) beschäftigte e​r sich m​it Musik u​nd Literatur. Er siedelte n​ach Leipzig über, w​o er d​ie Literaturzeitschrift Der Dichterspiegel redigierte. Danach z​og er n​ach Berlin, w​o er a​n verschiedenen Zeitschriften mitarbeitete. Im Jahr 1835 kehrte e​r nach Hamburg zurück. Hier w​ar er a​ls Journalist tätig. Um d​en Lebensunterhalt z​u bestreiten, betätigte e​r sich a​uch als Schauspieler, Fechtmeister, Dichter, Musiker, Balletttänzer u​nd Notenschreiber. Er l​ebte in großer Bedürftigkeit u​nd starb, protestantisch getauft, i​m Armenhaus. Er w​urde dennoch a​uf dem jüdischen Friedhof beerdigt, d​a sich k​ein Dokument über d​ie erfolgte Taufe finden ließ.

Werke (Auswahl)

  • Nachlaß des Katers Murr. Eine Fortsetzung der Lebensansichten des Katers Murr von E. T. A. Hoffmann. Leipzig, 1825
  • Lebensbilder von Balzac. Aus dem Französ. übersetzt vom Dr. Schiff. 2 Bde., Berlin, 1830/1831
  • Das Elendsfell. Drei Novellen nach Balzac von Dr. Schiff. Berlin, 1832
  • Die Ohrfeige. Novelle. Hamburg, 1836. (Als Titelaufl. 1841 unter dem Titel Linchen oder Erziehungs-Resultate)
  • Gevatter Tod. Eine Mährchen-Novelle. Hamburg, 1838
  • Schief-Levinche mit seiner Kalle oder Polnische Wirthschaft. Ein komischer Roman nebst Vorrede von Isaak Bernays [d. i. Hermann Schiff]. Hamburg, 1848
  • Luftschlösser. Hamburg, 1854
  • Die Prinzessin von Ahlden oder drei Prophezeiungen. Ein Roman der Weltgeschichte von Heinrich Freese [d. i. Hermann Schiff]. Hamburg, 1855
  • Novellen-Bouquet. Gesammelt und zum Besten des Verfassers hrsg. von Fr. Wilibald Wulff. Hamburg, 1858
  • Das verkaufte Skelett. Novelle. Hamburg, 1866
  • Heinrich Heine und der Neuisraelitismus; Briefe an Adolf Strodtmann. Richter, Hamburg 1866 (Digitalisat)
  • Selbstbekenntnisse eines Gesinnungsfloh. Novelle. Hamburg, 1866
  • Das Mondstück. Caprice. Hamburg, 1866
  • "Varinka, oder: Die Rothe Schenke" und andere Erzählungen. Mit einem Nachw. hrsg. von Olaf Briese. Hannover: Wehrhahn Verlag 2013. (Bibliothek des 19. Jahrhunderts; 10)

Literatur

  • Franz Brümmer: Schiff, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 192 f.
  • Marion Dudella: Hermann Schiff: Ein jüdischer Dichter zwischen Spätromantik und Vormärz, Erlangen-Nürnberg, Univ., Magisterarbeit, 1999.
  • Gabriele von Glasenapp: Schiff, Hermann. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 447–449.
  • Ikenaga, Mamiko.: Die Ghettogeschichten von Hermann Schiff und Hermann Blumenthal. P. Lang, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-631-37138-1.(zugl. Univ. Diss. Düsseldorf 2000)
  • Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. Band V, Seite 415 f.
  • Nachruf "Hermann Schiff" in: Illustrirte Zeitung, Bd. 48 (1867), S. 319–320.
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