Hermann Meyer-Burgdorff
Hermann Meyer-Burgdorff (* 14. April 1889 in Hordel, Westfalen; † 17. Februar 1957 in Kiel) war ein deutscher Chirurg.
Leben
Nach dem Abitur in Hannover begann Meyer-Burgdorff an der Georg-August-Universität Göttingen Medizin zu studieren. 1908 wurde er im Corps Teutonia Göttingen aktiv.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Nachdem er 1913 das Medizinische Staatsexamen bestanden hatte, war er Medizinalpraktikant an der Medizinischen Klinik der Universität Göttingen. Als Kriegsassistent der Göttinger Chirurgie nahm er am ganzen Ersten Weltkrieg teil. Ab 1914 leitete er das Kiefer-Lazarett. 1917 wurde er in Göttingen zum Dr. med. promoviert.[2] Ab 1919 Assistenzarzt in der Göttinger Chirurgie, ging er in Hinblick auf die vielen Kriegsversehrten zu Fritz Lange an der Orthopädischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Facharzt für Chirurgie und Orthopädie betreute er ab 1920 das Versorgungslazarett Göttingen. 1923 habilitierte er sich in Göttingen für Chirurgie. Meyer-Burgdorff war dort einer der zahlreichen Schüler von Rudolf Stich.[3] 1928 erhielt er ein außerplanmäßiges Extraordinariat. Nach der Umhabilitation an die Universität Rostock war er Privatdozent (1930), außerplanmäßiger a.o. Professor (1931) und apl. Professor (1940–1945) für Chirurgie.[4] 1935 wurde er Direktor der Chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus Lübeck Süd. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat der Wehrmacht. 1939, 1948 und 1952 leitete er die 58., 61. und 69. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. 1956 trat er in Lübeck in den Ruhestand. Der Kieler Chirurg Gerhard Meyer-Burgdorff (1921–2003) ist ein Sohn.[5]
Mitgliedschaften
- Sturmabteilung (1933)
Literatur
- Rüdiger Döhler, Heinz-Jürgen Schröder und Eike Sebastian Debus: Chirurgie im Norden. Zur 200. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Chirurgen in Hamburg 2017. Kaden Verlag, Heidelberg 2017, ISBN 978-3-942825-67-2, S. 226–227.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1960, 46/302; 47/50.
- Dissertation: Klinisches über den Tetanus an Hand eines recidivierenden Falles.
- Stine Marg, Katharina Trittel, Bonnie Pülm: Weißkittel und Braunhemd: Der Göttinger Mediziner Rudolf Stich im Kaleidoskop, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, S. 223
- Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich: ein biographisches Lexikon, Institut für Zeitgeschichte München, Saur, München 2007, S. 276
- Eintrag Gerhard Meyer-Burgdorff im Kieler Gelehrtenverzeichnis