Hermann Dietrich (Politiker, 1856)

Hermann Adolph Christian Dietrich (* 11. Mai 1856 i​n Schmargendorf; † 5. Juli 1930 a​uf dem Rittergut Metzelthin b​ei Templin) w​ar ein deutscher Politiker d​er Deutschnationalen Volkspartei.

Hermann Dietrich

Leben

Hermann Dietrich studierte Rechtswissenschaft a​n der Universität Jena. 1876 w​urde er i​m Corps Guestphalia Jena aktiv.[1] Er wechselte a​n die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd wurde n​och im selben Jahr a​uch Mitglied d​es Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[2] Als Inaktiver g​ing er a​n die Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin. Nach d​em Studium w​ar er zunächst Referendar i​m preußischen Justizdienst. Er w​ar ab 1882 Rechtsanwalt u​nd Notar, a​b 1891 i​n Prenzlau.

Von 1899 b​is 1918 w​ar er a​ls Vertreter d​es Wahlkreises Regierungsbezirk Potsdam 3 (Templin–Ruppin) für d​ie Deutschkonservative Partei Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses[3] u​nd des Reichstags.[4]

Hermann Dietrich w​ar bis 1924 stellvertretender Vorsitzender d​er von i​hm mitbegründeten Deutschnationalen Volkspartei. Für s​ie saß e​r in d​er Weimarer Nationalversammlung u​nd bis 1928 i​m Reichstag (Weimarer Republik). Zudem w​ar er Vizepräsident d​er Weimarer Nationalversammlung u​nd bis 1924 Vizepräsident d​es Reichstages.

Von 1910 b​is 1926 w​ar er Vorsitzender d​es Generalverbandes d​er Deutschen Raiffeisengenossenschaften u​nd von 1918 b​is 1929 Mitglied d​es Aufsichtsräte d​er Ostdeutschen Privatbank AG, d​er Allianz u​nd Stuttgarter Lebensversicherungsbank AG u​nd der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt. Er w​ar weiter Mitglied d​es Vorläufigen Reichswirtschaftsrates.

Hermann Dietrich w​urde am 1. November 1918 z​um Ehrenbürger d​er Stadt Prenzlau ernannt.

Er w​ar verheiratet m​it Ida Frowein u​nd verwandt m​it Max Dietrich (Bruder) u​nd Marlene Dietrich (Nichte).

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 70, 234
  2. Kösener Korpslisten 1910, 120, 771
  3. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 106 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 184–187.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 32; Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1913, S. 84 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.