Hermann Brauns
Hermann Brauns (* 19. September 1838 im Forsthaus Selzerthurm bei Uslar/Solling; † 5. Juni 1911 in Eisenach) war ein deutscher Manager und Politiker (NLP).
Leben
Brauns, der lutherischer Konfession war, war der Sohn des hannoverischen Forstmeisters Wilhelm Brauns. Er studierte zunächst Chemie und dann Hüttenwesen. 1863 wurde er – im Alter von 25 Jahren – Chef des Kruppschen Stahlwerkes in Essen, wo er das erste Bessemerwerk Deutschlands technisch ausgestaltete, verbesserte und bis 1873 leitete. 1873 bis 1877 war er technischer Direktor der Georgs-Marien-Hütte in Osnabrück. Unter seiner Leitung wurde dort die Erschmelzung eines brauchbaren Bessemereisens aus heimischen Erzen möglich gemacht. Dies konnten nur wenige deutsche Hütten leisten. 1877 wurde Brauns technischer Leiter der Union, AG für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie in Dortmund und leitete 1885–1902 als Generaldirektor das Unternehmen. In seiner Amtszeit wuchs das Unternehmen deutlich. Brauns Interesse galt Verkehrsfragen. Er engagierte sich für den Bau des Dortmund-Ems-Kanals und des Dortmunder Hafens.
Brauns war 1884 und 1885 Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[1] Von 1899 bis 1905 war er Abgeordneter im Provinziallandtag der Provinz Westfalen für die NLP und den Wahlkreis Stadt Dortmund. In Dortmund war er Stadtverordneter und (stellv.) Stadtverordnetenvorsteher. Daneben war er Präsident der Handelskammer Dortmund. Er wurde mit dem Titel Kommerzienrat ausgezeichnet.
Literatur
- Mühl, Albert: Brauns, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 561 (Digitalisat).
- Alfred Bruns (Hrsg.), Josef Häming (Zusammenstellung): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (= Westfälische Quellen- und Archivverzeichnisse, Band 2). Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 1978, S. 211.
Einzelnachweise
- Marie-Luise Heuser, Wolfgang König: Tabellarische Zusammenstellungen zur Geschichte des VDI. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S. 574.