Herbert Hasler
Herbert George "Blondie" Hasler DSO, OBE (* 27. Februar 1914 in Dublin; † 5. Mai 1987 in Glasgow) war ein britischer Militär und bekannter Einhand-Segler.[1]
Zweiter Weltkrieg
Im Jahr 1940 diente Hasler zunächst als Offizier der Royal Marines in Scapa Flow und wurde dann zur Unterstützung der französischen Fremdenlegion nach Narvik entsandt. Für seine Tätigkeit in Norwegen wurde er zum Offizier des Order of the British Empire ernannt und mit dem französischen Croix de Guerre ausgezeichnet.
Der Öffentlichkeit bekannt wurde Oberstleutnant Hasler nach dem Krieg aber vor allem durch die von ihm geplante und persönlich im Dezember 1942 angeführte Operation Frankton[2], für welchen er den Distinguished Service Order erhielt.[3] Von einem U-Boot vor der Gironde im Meer abgesetzt, attackierte das Kommando bestehend aus zehn Soldaten in fünf Faltbooten vom Typ Cockle Mark 2 unter Verwendung von Haftminen deutsche Schiffe im Hafen von Bordeaux. Es konnten sechs Schiffe beschädigt werden, den Einsatz überlebten nur zwei Soldaten des britischen Kommandos, darunter Hasler. Sechs weitere Soldaten wurden vom deutschen Militär nach ihrer Festnahme exekutiert.
Hasler und ein Kamerad entkamen mit Unterstützung der französischen Résistance über die Pyrenäen nach Spanien. Erst Anfang April 1943 gelangte er über Gibraltar zurück nach Großbritannien.
Einhand-Segeln
Als Segler interessierten "Blondie" Hasler nach dem Krieg neuartige Formen der Besegelung sowie das Einhand-Segeln auf Langstrecke. Gemeinsam mit Francis Chichester initiierte er 1960 die erste Einhand-Atlantiküberquerung OSTAR und nahm an dieser von der Öffentlichkeit stark beachteten Regatta teil. Er unterlag in seinem umgebauten Folkeboot Jester zwar Francis Chichester und dessen deutlich größerer Gipsy Moth III, doch eine von ihm entwickelte Windsteueranlage wurde in den Folgejahren von vielen Einhand-Seglern übernommen und weiterentwickelt. Während der zweiten OSTAR-Regatta 1964 stellten Steueranlagen auf Hasler-Basis den Standard dar.[4] In seinem Buch über die OSTAR-Regatta von 1964 schildert Éric Tabarly Hasler als unkonventionellen Tüftler mit Hang zur Geheimniskrämerei. Die von ihm 1960 und 1964 gesegelte Jester mit durchgehend geschlossenem Deck und Dschunkensegel galt als jeweils ungewöhnlichster Regatta-Teilnehmer.[5]
Werke
- H.G. Hasler, J.K. McLeod: Practical Junk Rig: Design, Aerodynamics & Handling. Adlard Coles Nautical, London 1988.
Einzelnachweise
- Ewen Southby-Tailyour: Blondie: A life of Lieutenant-Colonel H.G. Hasler, DSO, OBE, Croix de Guerre, Royal Marines. Leo Cooper, London 1998.
- Dargestellt u. a. im Spielfilm The Cockleshell Heroes, Großbritannien 1955.
- Quentin Rees: Cockleshell Heros. The final witness. Amberley Publishing, Stroud/Gloucestershire 2010.
- Eric Tabarly: Einhand zum Sieg. Atlantikrennen 1964. Delius, Klasing & Co. Bielefeld, Berlin 1965, S. 45.
- Eric Tabarly: Einhand zum Sieg. Atlantikrennen 1964. Delius, Klasing & Co. Bielefeld, Berlin 1965, S. 247f.