Hensel (Unternehmen)
Die Gustav Hensel GmbH & Co. KG ist ein selbständiges, inhabergeführtes, mittelständisches Familienunternehmen aus Lennestadt und zählt zu den Weltmarktführern in der Elektroinstallations- und Verteilungstechnik.[3] Das in mehr als 80 Länder exportierende Unternehmen beschäftigt 800 Mitarbeiter, 550 an deutschen Standorten, weitere 250 in ausländischen Tochtergesellschaften.
Gustav Hensel GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1931 |
Sitz | Lennestadt |
Leitung | Philipp C. Hensel (Vorsitzender), Frank Dubberke und Michael Lehr |
Mitarbeiterzahl | 800[1] (2017) |
Umsatz | 75 Mio. Euro[2] |
Branche | Elektroinstallationstechnik |
Website | www.hensel-electric.de |
Produkte
Hensel ist tätig in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb elektrischer Verteilersysteme sowie Niederspannungsschaltanlagen, bei denen es zu den „technisch führenden Unternehmen in Deutschland“[4] gehört. Das Unternehmen gilt seit der Gründung als Spezialist für Feuchtraum-Elektroinstallationstechnik. Produziert werden unter anderem:
- ENYCASE Kabelabzweigkästen, 1,5–240 mm²
- ENYBOARD Kleinverteiler, 3–54 Teilungseinheiten
- ENYFLEX Leergehäuse für industrielle Anwendungen nach DIN EN 62208
- ENYSTAR Verteilersysteme aus Thermoplast, bis 250 A
- ENYMOD Verteilersystem Mi aus Thermoplast, bis 630 A
- ENYSUN Photovoltaik-Verteiler
- ENYPOWER Niederspannungs-Schaltanlagen bis 5.000 A
- ENYTRAC KT-Kabelträger
- ENYFIT Leitungseinführungssysteme
- ENYCHARGE - Das erste einfache Multicharging-System
Geschichte
Der Elektroingenieur Gustav Hensel († 1977) entwickelte Ende der 1920er Jahre einen quadratischen duroplastischen Kabelabzweigkasten aus Kunststoff, der im Gegensatz zu den zu dieser Zeit gebräuchlichen Guss- und Blechkästen die Nutzung des elektrischen Stroms sicherer (Isolation) und preiswerter machte. Er gründete – während der Weltwirtschaftskrise – am 1. Juli 1931 in Radevormwald mit seinem damaligen Geschäftsfreund, dem Unternehmer Ernst Bisterfeld, die Gustav Hensel KG. 1936 stieß der Vetter Gustav Hensels, der Elektroingenieur Max Hensel († 1989), als dritter Gesellschafter ins Unternehmen und trieb die technische Entwicklung voran. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog das Unternehmen 1947 nach Altenhundem (Lennestadt), wo eine von Bombardierungen verschont gebliebene Fabrik (ehemalige Textilkleiderfabrik Tobüren) angemietet und 1953 ein neues Werk auf der grünen Wiese gebaut wurde. Das Unternehmen fertigte von Beginn an hauptsächlich Feuchtraum-Elektroinstallationstechnik, was bis heute das Firmen-Image prägt. Zwischen 1970 und 1990 stellte Hensel die Produktion von duroplastischen zu thermoplastischen Kunststoffen um. 1973 wurde in Kirchhundem-Würdinghausen ein weiteres Werk gebaut, heute Hensel Kunststofftechnik GmbH & Co. KG (HKT), in dem thermoplastische Verteilersysteme hergestellt werden. In den 1970er Jahren hatte Hensel bei Zähleranlagen für Wohnungen in Deutschland einen starken Marktanteil und wurde vom Abschwung der Baukonjunktur hart getroffen. 1979 wurde ein Betrieb der Metallverarbeitung im Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn übernommen und 1993 neu erbaut, der seit 1988 als Hensel Metall-Technik GmbH & Co. KG selbständig in der Hensel-Firmengruppe tätig ist. Nach der Wende 1989 expandierte das Unternehmen ins osteuropäische Ausland und gründete weltweit 8 Tochtergesellschaften für Vertrieb und Montage. 1990 entstand die Hensel-Schaltanlagenbau GmbH & Co. KG (HSG) in Grimma. 1993 wurden Tochtergesellschaften in Tschechien, Polen und Ungarn gegründet, 1998 in China, 2003 in Russland und Indien, 2008 in der Türkei, 2019 im Vereinigten Königreich. Durch einen Auslandsumsatz in 45 Ländern erwirtschaftet Hensel 30 % des Gesamtumsatzes. Die Internationalisierung half den Abschwung der Baukonjunktur Ende der 1990er in Deutschland für das Unternehmen abzufedern.
Seit 1991 können Mitarbeiter Genussrechte erwerben. Das Genussrechtskapital beträgt knapp 4 Millionen Euro.
Die „Gustav Hensel GmbH & Co. KG“ beteiligte sich an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft.[5]
Hensel wird heute von Philipp C. Hensel, dem Enkel des Unternehmensgründers, sowie den Mit-Geschäftsführern Frank Dubberke und Michael Lehr geführt.
Tochtergesellschaften
- Inland: Hensel Kunststofftechnik (Kirchhundem), Hensel Metall-Technik (Siegen), Hensel Schaltanlagenbau (Grimma).
- Ausland: Hensel Electrotechnical Installation Systems Co. Limited (China, Qingdao), Hensel Electric India Pvt. Ltd. (Indien), Hensel Polska Sp.z o.o. (Polen), OOO Hensel + Mennekes Elektro (Russland), Hensel s.r.o. (Tschechien), Hensel Elektrik Turkey Ltd (Türkei), Hensel Hungária Villamossági Kft. (Ungarn), Hensel Electric FZE (UAE), Hensel Electric UK Ltd. (UK)
Literatur
- Ulrich Kausch: China-Pioniere. Unternehmer berichten von ihren Erfolgen im Reich der Mitte, Campus Verlag, 2007, ISBN 3593382652
Anmerkungen
- Hensel Imagebroschüre
- Gustav Hensel GmbH & Co. KG, Kompass.com, „üldinfo“ links klicken: Käive
- Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
- Hensel gründet Joint-Venture in der Türkei, Elektropraktiker.de, 1. Februar 2008
- German Companies Participating in the Forced/Slave Labor Compensation Fund, American-Israeli Cooperative Enterprise