Henriette d’Angeville
Henriette d’Angeville (* 10. März 1794 in Semur-en-Brionnais; † 13. Januar 1871 in Lausanne) war eine französische Bergsteigerin. Sie stand 1838 nach Marie Paradis als zweite Frau auf dem Gipfel des Mont Blanc und gilt als die „erste große Alpinistin“.
Leben
Die adelige Familie de Beaumont d’Angevilles floh vor den Wirren der Französischen Revolution nach Bugey in das Château de Lune, wo Henriette in ländlicher Umgebung aufwuchs. Sie wurde zu einer passionierten Bergsteigerin und bereitete sich intensiv auf die Besteigung des Mont Blanc vor. Am 3. September 1838 startete Henriette d’Angeville mit zehn Trägern und sechs Bergführern von Chamonix aus und erreichte am nächsten Tag den Gipfel. Bei der Besteigung trug sie eine Pelzmütze, einen warmen Umhang, Pumphosen, darüber dick wattierte Unterröcke, einen Rock und relativ leichte Schuhe. Der Proviant der Gruppe umfasste unter anderem zwei Hammelkeulen, zwei Ochsenzungen, 24 Hühner, 18 Flaschen Rotwein, ein Fass Weißwein und viel Brot. Bei ihrer Rückkehr nach Chamonix wurde Henriette d’Angeville begeistert gefeiert.
Sie bestieg in der Folge über zwanzig weitere Berge der Alpen, widmete sich der Höhlenforschung und gründete ein Museum für Mineralien in Lausanne, wo sie 1871 starb.
Weblinks, Quellen
Literatur
- Henriette d’Angeville: Mon Excursion Au Mont-Blanc. Arthaud, Grenoble 1987, 1994 ISBN 978-2-7003-0664-4
- Fergus Fleming: Nach oben. Die ersten Eroberungen der Alpengipfel. Piper Verlag, München 2003, ISBN 3492247512
- Tanja Wirz: Gipfelstürmerinnen. Eine Geschlechtergeschichte des Alpinismus in der Schweiz 1840 - 1940. Hier+Jetzt-Verlag, Baden 2007, ISBN 978-3-03919-033-1