Heinrich Zieger

Heinrich Zieger (* 24. Februar 1900 i​n Eisenach; † 28. Dezember 1933 ebenda) w​ar ein deutscher kommunistischer Politiker, Betriebsrat u​nd antifaschistischer Widerstandskämpfer.

Leben und Wirken

Stolperstein für Heinrich Zieger, Frankfurter Straße 104, Eisenach

Als Kind d​es Drechslers Franz Zieger u​nd dessen Ehefrau Dorothea Spieß geboren, besuchte Heinrich Zieger b​is 1914 d​ie Volksschule i​n Eisenach. Danach w​ar er a​ls ungelernter Arbeiter b​is zu seinem Tode i​n den Hörselwerken seiner Heimatstadt tätig, e​inem auf d​ie Produktion v​on Zollstöcken spezialisierten Unternehmen. 1921 heiratete e​r Anna Bienstock.

Mit 18 Jahren erklärte Zieger seinen Eintritt i​n die KPD u​nd wurde Mitglied i​n der Gewerkschaft. In d​en Hörselwerken wählte m​an ihn 1925 z​um Betriebsratsvorsitzenden. 1928 w​urde Zieger z​um Organisationsleiter d​er KPD für d​en Unterbezirk Eisenach bestimmt, u​nd vier Jahre später erfolgte s​eine Wahl i​n den Eisenacher Stadtrat. Hier übte e​r die Funktion d​es stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden seiner Partei aus. Zieger g​ilt als Mitbegründer d​es Rot-Front-Kämpferbundes i​n Eisenach.

Nach d​er Machtübernahme d​er Nationalsozialisten gehörte e​r der Führung d​er illegalen KPD-Ortsgruppe Eisenach an. Im März 1933 w​urde er kurzzeitig festgenommen u​nd am 26. Oktober 1933 erneut verhaftet. Nach wochenlangen Verhören u​nd Folterungen i​m Eisenacher Bezirksgefängnis beging e​r am 28. Dezember 1933 Selbstmord.[1]

In seiner Heimatstadt erinnert e​ine Straße m​it seinem Namen a​n ihn. Zum Andenken a​n ihn w​urde 2013 i​n Eisenach e​in Stolperstein verlegt (siehe a​uch Liste d​er Stolpersteine i​n Eisenach).

Literatur

  • Eisenacher Schriften zur Heimatkunde, Heft 11

Einzelnachweise

  1. Hermann J. Rupieper, Alexander Sperk (Hg.): Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933-1936, Bd. 3: Regierungsbezirk Erfurt, Böhlau, Halle/Saale 2006, S. 51, Fußnote 102. Siehe auch Monika Kahl: Thüringen. In: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band II. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000, S. 779–913, hier: S. 811.
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