Heinrich Wittich (Maler)
Heinrich Ludwig Wittich (* 19. Dezember 1816 in Berlin; † 9. April 1887 ebenda) war ein deutscher Maler.
Leben
Als zweiter Sohn des Verlegers, Malers und Radierers Ludwig Wilhelm Wittich (1773–1832[1]) betrieb er zunächst Studien an der Berliner Kunstakademie und ging danach zur weiteren Ausbildung an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er Schüler von Julius Hübner war. Bekannt wurde er zuerst mit dem Halbfigurenbild Edelknabe mit Jagdgewehr, das er 1834 achtzehnjährig auf der Berliner Kunstausstellung vorstellte. In dieser romantischen Richtung schuf er noch weitere Bilder. In diesen Werken spiegelt sich noch die Düsseldorfer Schule wider.
1837 bis 1841 hielt er sich in Italien auf und reiste dort bis Sizilien. Dabei zeichnete er in Pompeji mehrere antike Wandbilder nach. Seine späteren Werke erinnern an seine Erlebnisse in jenen Ländern, indem im Einzelnen liebliche Kostümstücke und Volksszenen in ansprechender landschaftlicher Umgebung festgehalten werden.
Weiterhin beschäftigte er sich mit archäologischen Studien, die er in der Archäologischen Zeitung veröffentlichte, woraufhin er 1866 zum korrespondierenden Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts ernannt wurde.
Er war verheiratet mit Marie Gabler, Enkelin des evangelischen Theologen Johann Philipp Gabler. Seine letzte Ruhestätte fand er nach Umbettung auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Werke (Auswahl)
- Ein zur Jagd ausziehender Edelknabe oder Edelknabe ein Jagdgewehr auf der Schulter tragen (1834)
- Ein Falkenfräulen oder Edelfräulein mit einem Falken (1836)
- Edeldame, Lautenspielerin am Fenster, In Träumen versunken
- Ein venetiamisches Mädchen mit einer Obstschale (1838)[2]
Schriften
- Metrologisches über das den älteren Tempelbauten Grossgriechenlands und Siciliens zu Grunde liegende Längenmass. In: Archäologische Zeitung. 19 (Berlin 1861), Nr. 151–153.
- Verzeichnis der Bildhauerwerke von Gottfried Schadow in chronologischer Ordnung. Unverändert abgedruckt in: Julius Friedländer: Aufsätze und Briefe, nebst einem Verzeichnis seiner Werke. Düsseldorf 1864.
Literatur
- Wittich, Heinrich. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstlerlexikon. Band 22: Witsen–Zyx. E. A. Fleischmann, München 1852, S. 6 (Textarchiv – Internet Archive).
- Adolf Rosenberg: Wittich. Heinrich Wittich. In: Die Berliner Malerschule 1819–1879: Studien und Kritiken. Wasmuth, Berlin 1879, S. 182–183 (books.google.de).
- Wittich, Heinrich. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 113 (Textarchiv – Internet Archive).
- Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Band 2, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart / Berlin / Leipzig 1927, S. 652 (uni-heidelberg.de).
- Wittich, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 135.
Einzelnachweise
- Wittich, Ludwig Wilhelm. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstlerlexikon. Band 22: Witsen–Zyx. E. A. Fleischmann, München 1852, S. 6–7 (Textarchiv – Internet Archive, hier steht aber weder etwas vom der Verwandtschaft, noch, dass er Verleger war).
- Romantische Bachzügler. In: Wolfgang Müller von Königswinter: Düsseldorfer Künstler. Aus den letzten fünfundzwanzig Jahren. Kunstgeschichtliche Briefe. Rudolf Weigel, Leipzig 1854, S. 193–197, hier 196 oben (Textarchiv – Internet Archive).