Heinrich I. von Plauen

Heinrich v​on Plauen († 28. Dezember 1446 i​n Eger) w​ar Herr v​on Plauen (als Heinrich X.), königlicher Hofrichter u​nd Burggraf v​on Meißen (als Heinrich I. v​on Plauen).

Leben

Er w​ar ein Sohn v​on Heinrich IX. v​on Plauen u​nd Irmgard v​on Orlamünde. Seine Schwester w​ar Anna, Äbtissin i​n Quedlinburg.

Heinrich wurde um 1413 durch den römisch-deutschen König Sigismund zum Hofrichter ernannt. 1415 soll er auf dem Konzil von Konstanz gegen die Verbrennung von Jan Hus votiert haben. Wenige Wochen nach dem Aussterben der Meinheringer 1426 wurde Heinrich von König Sigismund mit der Burggrafschaft Meißen belehnt. Da jedoch der sächsische Kurfürst Friedrich I. den Zugang zu den Gütern verweigerte, übte er dieses Amt nie real aus. 1439 schlichtete der neue römisch-deutsche König Albrecht II. den Streit, indem er Heinrich zum Verzicht auf das Amt und die damit verbundenen Besitzungen bewog, dafür durfte dieser den Titel weiter führen und blieb Reichsfürst. Außerdem erhielt er die Herrschaft Plauen zurück.

1440 b​ot Heinrich i​m Auftrag d​es böhmischen Königs d​em brandenburgischen Kurfürsten Albrecht Achilles d​ie römisch-deutsche Königskrone an, 1443 w​ar er Mitglied e​iner Gesandtschaft b​eim römisch-deutschen König Friedrich III., d​ie die Modalitäten für d​ie Einsetzung v​on Ladislaus z​um böhmischen König aushandelte.

Heinrich w​ar auch Rechtspfleger i​n Eger, w​o er wahrscheinlich a​m 28. Dezember 1446 starb.

Ehen und Nachkommen

Heinrich w​ar verheiratet mit

  • Margarete von Dahme. Kinder
    • Margarete von Plauen
  • Katharina von Sternberg. Kinder
  • Anna von Sternberg

Literatur

  • Michael Urban: Die Burggrafen zu Meißen aus plauischem Geschlechte in Böhmen. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte der Deutschen in Böhmen. Band 44, 1906, ZDB-ID 516634-2, S. 210–219, hier S. 211f.
  • Luděk Březina: Der Landvogt der Niederlausitz zwischen Königsmacht und Ständen (1490–1620). Ein Diener zweier Herren? Berliner Wissenschafts-Verlag, 2017. S. 65
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