Heinrich Haich

Heinrich Haich bzw. Heynrich Haik (* i​n Büderich; † 10. März 1454 i​n Köln) w​ar ein vermögender deutscher Weinhändler, Kölner Bürger, Ratsmitglied u​nd Stifter.

Leben

Jan van Collen und seine Ehefrau Gryrtgin, Bürger und Bürgerin zu Köln, quittieren Arnoult vam Brouwijler als ältestem Provisor der Universität zu Köln 25 Gulden Heiratszuschuss aus dem Arme Töchter Geld der Stiftung Haich für ihre Tochter Leentgin.

Er w​urde 1429 Bürger d​er Stadt Köln, i​m Jahr 1450 a​uch Mitglied d​es Stadtrates. Da e​r kinderlos war, vermachte e​r sein Vermögen n​eben seinen engsten Vertrauten, Verwandten u​nd seinem gleichnamigen Neffen, a​uch verschiedenen kirchlichen Einrichtungen. Darüber hinaus gründete e​r drei h​och dotierte Stiftungen. Die 1452 gegründete „Stiftung für a​rme Töchter“ w​urde mit 12.000 Gulden ausgestattet u​nd ermöglichte jungen Frauen e​ine Heirat o​der den Eintritt i​n ein Kloster. Bis z​ur Auflösung d​er Stiftung n​ach 1798 wurden mehrere tausend j​unge Frauen m​it einer Gesamtjahressumme v​on 600 Gulden unterstützt.[1][2][3]

Seiner Heimatstadt Büderich fühlte er sich zeitlebens verbunden, daher gründete er auch hier eine Stiftung für arme Töchter, die dem Kölner Vorbild entsprach. Zwei oder drei Mädchen sollten jährlich mit einem Betrag von 200 Gulden unterstützt werden. Das Geld stammte von Erbrenten, die er von den Städten Zutphen, Arnheim und Nimwegen erworben hatte.[4] In der Folge ist es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Büderich und den drei Städten Zutphen, Nimwegen und Arnheim um die Zahlung der Erbrenten gekommen.[5][6][7][8]

Literatur

  • Manfred Groten: Bürgermeister und arme Töchter in Köln 1452–1670. Die Stiftung des Kölner Bürgers Heinrich Haich von 1452, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 73, 2009, S. 31–78, (Digitalisat)
  • Michael Borgolte et altera: Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften: Grundlagen: Band 1: Grundlagen, Berlin, 2014, ISBN 3050064765

Einzelnachweise

  1. Die Stiftung Haich (Memento des Originals vom 1. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtgedaechtnis.koeln, Stiftung Stadtgedächtnis
  2. Wissenschaft mit Zukunft: Die ‚alte‘ Kölner Universität im Kontext der europäischen Universitätsgeschichte
  3. Stifter und Mäzene im Rheinland im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit - 5. Beter für die Auferstehung: Stifterbilder
  4. Manfred Groten: Bürgermeister und arme Töchter in Köln 1452–1670. Die Stiftung des Kölner Bürgers Heinrich Haich von 1452, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 73, 2009, S. 44
  5. Regestenlijst van brieven van Zutphen ca. 1350-1550 S.52 ff
  6. Regesten van oorkonden van Zutphen tot 1550 S.145, S.201, S. 293
  7. Inventaris van het oud-archief van de stad Zutphen (1206-1815) S.214
  8. Graswinckel, D.P.M., "Het oud-archief der gemeente Arnhem : - Derde stuk". (s.n.), 1935. S.20, S. 127
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