Heinrich Gottfried von Mattuschka
Heinrich Gottfried Graf von Mattuschka, Freiherr von Toppolczan und Spaetgen (auch Matuschka von Topolczan) (* 22. Februar 1734 in Jauer; † 9. November 1779 in Pitschen) war ein deutscher Botaniker und Philosoph. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Matt.“ Er entstammte dem Adelsgeschlecht Matuschka.
Leben
Heinrich Gottfrieds Eltern waren der königlich-preußische Oberamtsrat Friedrich Rudolph von Matuschka-Toppolczan auf Börnchen und Thomaswaldau (* 1706) und Maria Josepha Barbara, Freiin von Spaetgen (* 30. Juni 1715), älteste Tochter des Obertribunalsrates und Kanzlers von Ober- und Niederschlesien Heinrich Gottfried, Freiherr von Spaetgen (auch Spätgen oder Spättgen). Da der Vorgenannte seinen einzigen Sohn früh verloren hatte, erwählte er als Nachfolger im Besitz seines Lehens zu Pitschen seinen Schwiegersohn und dessen Erstgeborenen. Demgemäß wurden Heinrich Gottfried von Mattuschkas Vater und er selbst am 5. September 1750 von Philipp Gotthard von Schaffgotsch, Fürstbischof von Breslau mit Pitschen belehnt.
Seine „Flora silesiaca“ verfasste Heinrich Gottfried von Mattuschka auf Schloss Pitschen, wo er 1779 im Alter von 45 Jahren verstarb. Sein Bruder war der fürstliche Baurat und Intendant Franz Graf von Matuschka.
Nachfahren
Heinrich Gottfried von Mattuschka heiratete am 29. August 1763 in Gläsersdorf Marie Bernhardine Clara, Gräfin Clairon d’Haussonville (* 24. Februar 1742). Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Joseph Eduard Maria (* 15. Juni 1764 in Ober Gläsersdorf; † 2. Juni 1829 in Pitschen), Graf von Matuschka, Freiherr von Toppolczan und Spätgen; ⚭ I. Ernestine Freiin von Strachwitz-Bruschewitz (1765–1811), II. Clementine, Gräfin von Hoverden-Plencken (1783–1859)
- Heinrich Bernhard (* 18. August 1768 oder 1766; † 1845), folgte seinem Bruder als Graf von Matuschka, Erbherr auf Drzewohostitz in Mähren, königlich-preussischer Geheimer Justiz- und Oberlandesgerichtsrat in Breslau; ⚭ I. Josepha, Gräfin von Oppersdorf, II. Antonie von Oppersdorf, Schwester der Vorigen
- Johann Bernhard Maria (* 17. September 1768 in Pitschen; † 27. September 1820 in Arnsdorf), königlich-preussischer Kreisjustizrat des Kreises Hirschberg und Landesältester; ⚭ 1791 Gräfin Therese von Lodron (* 12. Januar 1772), Erbtochter des letzten Grafen von Lodron-Laterano.
Werk
Heinrich Gottfried von Mattuschka stattete Schloss Pitschen mit einer wertvollen Bibliothek aus und baute eine bedeutende, über Schlesiens Grenzen bekannte naturwissenschaftliche Sammlung auf. Letztere erbte sein Sohn Bernhard, der sie in dem durch Heirat mit der Erbtochter des Grafen Johann Nepomuk zu Lodron-Laterano in seinen Besitz gekommenen Schloss Arnsdorf im Hirschberger Tal aufbewahrte.
Mattuschka ist heute vor allem für eine naturkundliche Erfassung von in Schlesien beheimateten Pflanzen bekannt:
- Flora silesiaca oder Verzeichniß der in Schlesien wildwachsenden Pflanzen, 2 Bände, Breslau und Leipzig 1776–1777.[1]
Ehrungen
Nach Mattuschka ist die Pflanzengattung Mattuschkia J.F.Gmel. aus der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae) benannt.[2]
Literatur
- Binder: Mattuschka, Heinrich Gottfried Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 681 f.
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836
Weblinks
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Heinrich Gottfried von Mattuschka beim IPNI
Einzelnachweise
- Aus dem Werk wird zitiert bei Gertraud und Gerd Schorer, virttest.imp.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF).
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.