Heinrich Funk (Maler)

Heinrich Funk (* 12. Dezember 1807 i​n Herford; † 22. November 1877 i​n Stuttgart) w​ar ein deutscher Landschaftsmaler d​er Düsseldorfer Schule.

Landschaft in Tirol bei Abenddämmerung, 1847, Öl auf Leinwand

Leben

Funk w​ar Sohn e​ines Malers, d​er sich „Kunstmaler“ nannte u​nd Privatunterricht i​m Zeichnen gab. Davon konnte e​r seine Familie n​ur mit Not ernähren. Auch seinem Sohn Heinrich g​ab der Vater d​en ersten Malunterricht. Ab 1829 besuchte Funk d​ie Kunstakademie Düsseldorf, w​o er s​ich durch Carl Friedrich Lessings u​nd Wilhelm Schirmers Arbeiten angeregt, d​er Landschaftsmalerei widmete. Ab 1831 stellte e​r in Düsseldorf aus, Exemplare seines Motivs Der Klosterhof erwarben 1832 d​er Düsseldorfer Regierungsrat Heinrich Ferdinand Philipp v​on Sybel u​nd Prinz Friedrich v​on Preußen.[1] 1836 z​og er n​ach Frankfurt a​m Main.[2] Von Ende 1846 b​is März 1847 w​ar er Mitglied d​es Deutschen Künstlervereins i​n Rom.[3] Im Jahre 1854 übernahm Funk – a​ls Nachfolger v​on Gottlob Friedrich Steinkopf – e​ine Professur für Landschaftsmalerei a​n der Königlichen Kunstschule i​n Stuttgart.[4] Hier wirkte e​r als beliebter Lehrer, b​is zunehmende Kränklichkeit i​hn nötigte, i​m Herbst 1876 s​eine Stelle niederzulegen. Schüler Funks w​aren unter anderem d​ie Maler Max Bach, Anton Braith, Gustav Paul Cloß (1840–1870), Gustav Conz u​nd Adele Esinger.

Leistung

Funk besaß das innigste Verständnis der Natur, einen äußerst feinen Sinn für Schönheit der Formen und Linien und eine scharfe Beobachtungsgabe. Seine Gemälde zeichnen sich durch eine strenge Zeichnung, sorgfältigste Durchführung, stilvolle Komposition und eine stets poetische, mitunter sogar großartige Auffassung aus. Seine Farbe ist meistens stimmungsvoll und harmonisch, häufig aber etwas trocken und entbehrt jener Leuchtkraft und glänzenden Vortragsweise, durch welche die Werke jüngerer Künstler oft so bestechend wirken. Auch in Kohle-, Kreide- und Bleistiftzeichnungen hat Funk Vorzügliches geleistet, und seine Arbeiten nach dieser Richtung hin sind von wahrhaft klassischer Gediegenheit. Mit unermüdlichem Fleiß hat er bis zu seinen letzten Lebenstagen solche Kompositionen und Skizzen entworfen und in seinem Nachlass befanden sich über 500 gezeichnete Landschaftsblätter verschiedener Größe. Auf einer Ausstellung in Rouen erhielt Funk den ersten Preis, eine goldene Medaille, und Karl, der König von Württemberg, ehrte ihn durch wiederholte Ordensverleihungen. Von seinen zahlreichen, weithin zerstreuten Bildern befinden sich mehrere in öffentlichen Sammlungen.[2]

Werke (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Johann Josef Scotti: Die Düsseldorfer Maler-Schule, oder auch Kunst-Akademie in den Jahren 1834, 1835 und 1836, und auch vorher und nachher. Schreiner, Düsseldorf 1837, S. 118, Nr. 46.
  2. Moritz Blanckarts: Funk, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 8, S. 202.
  3. Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1927, Band 2, S. 194.
  4. Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart: Edition Cantz, 1988 (= verbesserter Sonderdruck: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Edition Cantz : Stuttgart 1988), o. P. [5].

Literatur

  • Moritz Blanckarts: Funk, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 202 .
  • Funk, Heinrich. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band I, Dresden 1895, S. 348.
  • Thomas Maier, Bernd Müllerschön: Die Schwäbische Malerei um 1900. Die Stuttgarter Kunstschule / Akademie, Professoren und Maler; Geschichte – Geschichten – Lebensbilder. Stuttgart 2000, S. 55–56.
  • Ingeborg Richter: „Er weihte dem Großen wie dem Kleinen seine innigste Liebe“. Heinrich Funk – Leben und Wirken. In: Freie und Hansestadt Herford, hrsg. Herforder Verein für Heimatkunde e. V., Bd. 5 (1987), S. 7–37.
  • Martina Wirsig: Heinrich Funk. 1807–1877. Lit, Münster 1987, ISBN 3-88660-333-4 (zugleich Dissertation, Universität Münster).
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