Heilige Familie aus dem Hause Canigiani

Heilige Familie aus dem Hause Canigiani (Sacra Famiglia Canigiani) ist der Titel eines um 1506–1508 in Florenz entstandenen Gemäldes von Raffael. Das 131 × 107 cm große Bild (Ölfarben auf Pappelholz) befindet sich in der ständigen Ausstellung der Alten Pinakothek in München.

Heilige Familie aus dem Hause Canigiani
(Sacra Famiglia Canigiani)
Raffael, 1507–1508
Öl auf Leinwand
131× 107cm
Alte Pinakothek, München
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Beschreibung

Das Gemälde zeigt von links nach rechts die Hl. Elisabet mit ihrem kleinen Sohn Johannes, Josef von Nazaret, Maria und ihr Jesuskind in einer sommerlichen Landschaft. Johannes hält ein Spruchband in der Hand (ECCE AGNUS DEI, dt. „Siehe, das Lamm Gottes“[1]). Blicke und Gesten verflechten die Beziehungen zwischen den mit jeweils ganz eigenen Charakteren und Haltungsmotiven ausgestatteten Figuren. Zwei Puttengruppen in den oberen Bildecken schließen die Komposition; sie waren im 18. Jahrhundert übermalt worden und wurden erst 1983 wieder freigelegt. Der Ausschnittsaum des Marienkleides zeigt die Inschrift RAPHAEL VRBINAS (Abb.).

Stil und Bildaufbau

Das Gemälde stammt aus der Zeit von Raffaels Aufenthalt in Florenz (1505–1508). Hier war er besonders beeinflusst von Leonardo, der ähnlich pyramidale Kompositionen vor Landschaftshintergründen malte und Fra Bartolommeo, dessen ernste Feierlichkeit und leuchtende Farbgebung sich auch in diesem symmetrisch komponierten Bild spiegelt. Blickrichtungen und Gesten verflechten die Beziehungen zwischen den mit jeweils ganz eigenen Charakteren und Haltungsmotiven ausgestatteten Figuren.

Geschichte

Zunächst besaß d​ie Florentiner Familie d​es Domenico Canigiani d​as als Hausaltar verwendete Gemälde, w​ie Giorgio Vasari berichtet.[2] Später gehörte e​s den Medici, 1691 schenkte e​s Cosimo III. v​on Toskana d​em im Düsseldorfer Schloss residierenden Johann Wilhelm v​on der Pfalz, a​us dessen Gemäldegalerie d​as Bild m​it der kurfürstlichen Sammlung 1805/1806 n​ach München abwanderte. Zwei Putten, d​ie zum kompositorischen Abschluss a​m oberen Bildrand beitragen, w​aren im 18. Jahrhundert übermalt, a​ber 1983 wieder freigelegt worden.

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Einzelnachweise

  1. (Offb 7,17 )
  2. Giorgio Vasari: Das Leben Raphaels, von Hermann Grimm übersetzte und kommentierte Ausgabe, S. 123 (VII, 2-4). Digitalisat.
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