Heilig-Kreuz-Kapelle (Tiengen)
Die Heilig-Kreuz-Kapelle ist eine Wallfahrtskapelle in der Stadt Tiengen, heute Waldshut-Tiengen.
Geschichte
Erstmals genannt wird die Heilig-Kreuz-Kapelle im Jahr 1509. Nach der Überlieferung soll ein Neubau von der Gemahlin Rudolfs V., von Sulz, Margarete von Waldburg-Sonnenberg, gestiftet worden sein. Der Bau von 1525 stand bis 1629. In diesem Jahr muss wiederum ein völliger Neubau erfolgt sein. Dessen Baustil spiegelt den Übergang von der Renaissance zum Barock.[1] Die Kapelle diente von 1874 bis 1907 als Gotteshaus der 1872 gegründeten altkatholischen Gemeinde.[2]
Die Altkatholiken hatten, nachdem sie in der Friedhofskapelle waren, auch die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt zur Benutzung erhalten, daher erbaute die Katholische Gemeinde eine Notkirche, diese wurde am 8. August 1875 durch den Bischof Lothar von Kübel benefiziert. Dieser Bau war es, der viele dazu bewog wieder zur Katholischen Kirche zurückzukehren. Die Altkatholiken gaben die Heilig-Kreuz-Kapelle und den Kapellenfonds am 15. Januar 1960 an die Katholiken zurück. Zuvor waren schon Paramente und die barocke Sonnenmonstranz zurückgegeben worden.
Ausstattung
Sie enthält das Wallfahrtskreuz aus dem Jahr 1681 mit dem Wappen des Stadtpfarrers von Tiengen (1670–1687), Johann Mauritius von Broßwalden. Der Langbau wird von einem kleinen Querbau gekreuzt und auf dem Dach befindet sich ein kleiner Fachwerkaufbau, ein Dachreiter mit Glöcklein. Die Kapelle liegt unterhalb des Osterbrünnele an einem Aufstieg zum Vitibuck, hier befand sich einst ein vierzehn Stationen umfassendener Kreuzweg (bis 1822).
Literatur
- Heinz Voellner: Tiengen, Bild einer alten Stadt, Stadt Waldshut-Tiengen, 1987
- Erwin Keller: Die altkatholische Bewegung in Tiengen / Oberrhein, 1961
Weblinks
Einzelnachweise
- Voellner (1987), S. 24
- Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. VI: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2., S. 1035