Heilig-Kreuz-Kapelle (Machtilshausen)
Die Heilig-Kreuz-Kapelle befindet sich in Machtilshausen, einem Ortsteil des in Unterfranken gelegenen Marktes Elfershausen.
Die Kapelle gehört zu den Baudenkmälern von Elfershausen und ist unter der Nummer D-6-72-121-41 in der Bayerischen Denkmalliste registriert.
Geschichte
Es wird vermutet, dass sich am Standort der heutigen Heilig-Kreuz-Kapelle eine altgermanische Opferstätte befand; christliche Missionare stellten hier als Zeichen ihres Glaubens ein Kreuz auf. Ob, wieder Volksmund sagt, der Hl. Kilian hier predigte, ist nicht gesichert. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde am Sonntag nach Kiliani eine Pilgerfahrt von Westheim zur Heilig-Kreuz-Kapelle abgehalten.
Im Jahr 1578 wurde hier eine kleine Holzkapelle errichtet, die 1669 wegen der steigenden Anzahl der Wallfahrer, von den Opferpfennigen der Wallfahrer finanziert, erweitert werden musste.
Nach einem Anstieg der Einnahmen durch die Opferpfennige der Wallfahrer wurde von 1730 bis 1733 die heutige Heilig-Kreuz-Kapelle gebaut. Die Weihe und die Benediktion fanden am 3. Oktober 1744 durch den Würzburger Weihbischof, Johannes Bernardus Mayer, Titularbischof von Chrysopolis, statt. Gleichzeitig wurden der Hauptaltar dem Heiligen Kreuz, der linke Seitenaltar dem Hl. Johannes Nepomuk und der rechte Seitenaltar der Hl. Barbara geweiht. Zuständig für die Kapelle wurde Langendorf.
Die ersten Glocken waren eine 1732 gegossene und eine ältere Glocke (möglicherweise aus dem 15. Jahrhundert), die vermutlich aus der ersten Pfarrkirche von Machtilshausen hierher kam.
Im Jahr 1742 gewährte der Würzburger Weihbischof zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. September einen vollkommenen Ablass und übersandte ein Kreuzpartikel.
Im Jahr 1741 bekam Martin Weber aus Weißbach/Rhön die ein Jahr zuvor beantragte Erlaubnis, bei der Heilig-Kreuz-Kapelle eine Eremitage einzurichten, musste diese aber 1,5 Jahre später wegen üblen Aufführens wieder aufgeben.
Im Jahr 1840 entstand um die Kapelle herum ein Friedhof; vorher befand sich dieser an der Machtilshausener St.-Jakobus-Kirche.
Als im Jahr 1910 die St.-Jakobus-Kirche umgebaut wurde, büßte die Heilig-Kreuz-Kapelle an Bedeutung ein. Später fand in dieser Hinsicht eine Bewusstseinsänderung ein, sodass die Kapelle von 1978 bis 1981 umfassend renoviert wurde.
Die heutigen Glocken wurden 1953 gestiftet und von Karl Czudnochowsky in Erding geliefert. Sie sind 68 und 34 kg schwer und erklingen in g’’ und b’’.
Nach vier Fällen von Einbrüchen musste die Tür verschlossen und nach dem Anschluss an das Stromnetz eine Alarmanlage installiert werden.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern I: Franken: Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken: Bd. I. Deutscher Kunstverlag, 2. durchgesehene und ergänzte Auflage, München u. Berlin 1999, S. 597.
- Robert Kümmert: Die Glocken des Landkreises Hammelburg. Würzburg 1955
Weblinks
- Die Machtilshausener Heilig-Kreuz-Kapelle auf www.augustinus.de („Pfarreiengemeinschaft Saalekreuz“)