Hedwig Hülle

Margarethe Hedwig Hülle, Pseudonym Ludwig März (* 25. Januar 1794 i​n Ovelgönne; † 1. August 1861 i​n Varel) w​ar eine deutsche Dichterin, Schriftstellerin u​nd Lehrerin. Sie „war d​ie produktivste Dichterin, d​ie Bremen i​m 19. Jahrhundert besaß. Sie hinterließ e​in eindrucksvolles Werk v​on Gedichten, Erzählungen, Dramen u​nd eine Zeitschrift für d​ie Bildung u​nd Unterhaltung d​er Jugend.“[1]

Biografie

Hedwig Hülle war die Tochter des Rechtsanwaltes Hermann Christian Hoffmeier (* ca. 10. Februar 1733 – 23.1 Oktober 1810 in Ovelgönne). Ihre Mutter zog mit ihr in den Harz. Sie heiratete am 1815 in Ovelgönne den Gewürzkaufmann Johann Christian Hülle († 1830) und zog 1815 nach Bremen. Beide hatten zwei Töchter und einen Sohn. Die Tochter Marie Elise Christine Hülle wurde am 1819 in Bremen geboren. Sie heiratete Johann Christian Baars (* 1822 in Wiefelstede) 1848 in Bremen. Die Tochter Sophia Helene Hülle starb 1824 in Bremen.

Hedwig Hülle schrieb 1822 i​hren ersten Gedichtband Erstlinge d​es Frühlings. Als i​hr Mann 1825 erblindete, verstärkte s​ie ihre literarische Arbeit, u​m für d​en Lebensunterhalt z​u sorgen. 1826 erschien d​ie freie Nachdichtung d​er Odyssee. Goethe schrieb d​azu an Karl Ludwig v​on Knebel: „...wunderliche Übersetzung d​er Odyssee? Kann m​an sie a​uch nicht billigen, s​o darf m​an sie a​uch nicht schelten.“ Das Werk w​urde wohl i​n den literarischen Blättern e​her kritisiert.[2][3]

1828 veröffentlichte s​ie Herbstrosen, e​ine Sammlung v​on Gedichten u​nd Erzählungen; weitere Werke folgten. Von 1833 b​is 1837 g​ab sie d​ie Monatszeitschrift Der Bremer Jugendfreund heraus. Ab 1845 arbeitete s​ie auch a​ls Lehrerin. Sie z​og 1848 n​ach Varel um.

Werke

  • Erstlinge des Frühlings, Gedichtband, Bremen 1822.
  • Irrfahrten des Odysseus. Nachdichtung der Odyssee, Bremen 1826.
  • Herbstrosen, Gedichte und Erzählungen, Bremen 1828.
  • Seraphine, Liebesroman in Briefen, 1830.
  • Die Nase, Einakter, aufgeführt im Bremer Stadttheater, Bremen 1830.
  • Poesien, Gedanken und Bilder. Gedichtband, Bremen 1836.
  • Bremisches Album auf das Jahr 1839. Sammlung von Erzählungen, Aufsätzen und Gedichten.
  • Der Brand von Hamburg. Gedicht, Bremen 1842.
  • Die Geheimnisse des Karnevals, Drama, Übersetzung aus dem Französischen, Bremen 1847.
  • Eine Weihnachtsgeschichte unter dem Pseudonym Ludwig März, 1850.

Literatur, Quellen

  • Hannelore Cyrus: „Denn ich will aus mir machen das Feinste...“ Malerinnen und Schriftstellerinnen im 19. Jahrhundert in Bremen. Verlag in der Sonnenstraße, Bremen 1987, S. 107–131.
  • Edith Laudowicz: Hülle, Margarethe Hedwig, geb. Hoffmeier (Hoffmeyer), Pseudonym Ludwig März. In: Frauen Geschichte(n), Bremer Frauenmuseum (Hg.). Edition Falkenberg, Bremen 2016, ISBN 978-3-95494-095-0.

Einzelnachweise, Anmerkungen

  1. Hannelore Cyrus: „Denn ich will aus mir machen das Feinste...“ Malerinnen und Schriftstellerinnen im 19. Jahrhundert in Bremen. Verlag in der Sonnenstraße, Bremen 1987, S. 37–57, hier S. 107.
  2. Blätter für literarische Unterhaltung: „Frau Hedwig Hülle hat sich die größte Freyheit genommen und ihre Odyssee ist so sehr eine deutsche geworden, dass die griechische, wenn man die Namen der Personen und Oerter und das Materielle der Begebenheiten abrechnet, schwer wieder zu erkennen seyn möchte.“
  3. Mitternachtsblatt für gebildete Stände: „Ein Frauenzimmer in Bremen, ...hat Homers Odyssee in gereimten Strophen - ja wie nennen wir es am besten? F r e i nach g e b i l d e t, nennt sie es; aber da könnte man glauben, dass sie Gott weiß was für ein modernes, romantisches Ragout daraus gemacht hätte. Und wenn wir sagen wollten: frei ü b e r s e t z t; so könnte man denken, sie sey mit dem Homer umgesprungen, wie der Poet zu Sorau mit dem Virgil; Reim dich oder ich freß' dich!“
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