Hedwig-Else Dürr
Hedwig-Else Dürr ist eine deutsche Medizinerin, Millionärin und Mäzenin.
Leben
Hedwig-Else Dürr wurde als Tochter von Hans Gottfried Heinrich Dubbers (* 16. Oktober 1900) und Elisabeth Emma (kurz: Else), geborene Reimann geboren. Sie hat drei Brüder (Günter Reimann-Dubbers, Volker Reimann-Dubbers und Hans Gerhard Reimann-Dubbers) und wurde von ihrem Onkel, dem Konzernchef Albert Reimann junior adoptiert. Ihre Mutter stammte aus der wohlhabenden Unternehmerfamilie Reimann.
Dürr studierte Medizin in Tübingen und Wien. 1971 wurde sie an der Universität Freiburg zum Thema "Das Verhalten der Gewebemastzellen der menschlichen Lunge nach künstlicher Autolyse" promoviert.[1][2] Nach ihrer Heirat zog sie 1970 nach Hamburg und arbeitete nach einer Kinderpause in einer Allgemeinarztpraxis.
Im Jahr 1984 erbte sie von ihrem Adoptivvater 11,1 % der Joh. A. Benckiser GmbH. 1997 ließ sie sich zusammen mit ihren drei Geschwistern ihre Anteile auszahlen. Der Konzern fusionierte 1999 mit dem britischen börsennotierten Unternehmen Reckitt & Colman zu Reckitt Benckiser (seit 2021 Reckitt). Der Familienzweig Reimann-Dubbers operiert heute eigenständig. Laut der Bildzeitung verfügt der Familienzweig über ein Vermögen von rund einer halben Milliarde Euro und rangiert auf Platz 407 der Liste der reichsten Deutschen (Stand 2019).[3]
Zur Verwaltung ihres eigenen Vermögens gründete Dürr 2001 die Dürr Gewerbliche Vermögensverwaltung GmbH in Grünwald und war bis 2006 Geschäftsführerin der Internationale Filmproduktion Prometheus Verwaltungs GmbH ebenfalls in Grünwald.[4]
2002 gründete sie die Dürr-Stiftung mit Sitz in Hamburg.[5] Zweck der Stiftung ist es, die Zukunftschancen junger Menschen zu verbessern, mit dem Ziel, die gesellschaftliche Entwicklung zu unterstützen und voranzubringen.
Dürr ist verheiratet und wohnt in Hamburg.
Ehrungen
Von der Universität Heidelberg erhielt sie 2019 für ihr außerordentliches Engagement für die Universität und die Förderung der Wissenschaften die Große Universitätsmedaille verliehen.[6][7]
Literatur
Roland Kaehlbrandt: Im Portrait: Die Stifterin Hedwig-Else Dürr: „Es bedurfte keiner großen Anstöße“. Stiftung & Sponsoring, Ausgabe 01/2008[8][9]
Einzelnachweise
- Universitätsarchiv Freiburg: Doktordiplome der Medizinischen Fakultät (1764-1986). Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Hedwig Dürr: Das Verhalten der Gewebemastzellen der menschlichen Lunge nach künstlicher Autolyse. (dnb.de [abgerufen am 11. August 2021]).
- Die reichsten Deutschen 2019. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Northdata: Suche nach "Dürr, Hedwig-Else, Hamburg". Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Willkommen. In: Dürr-Stiftung, Hamburg. Abgerufen am 20. Juli 2021 (deutsch).
- Ruperto Carola lädt zur Jahresfeier ein. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Universität Heidelberg: Uni Spiegel 2/2019. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Im Porträt: Die Stifterin Hedwig-Else Dürr. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Roland Kaehlbrandt: Im Porträt: Die Stifterin Hedwig-Else Dürr: „Es bedurfte keiner großen Anstöße“. 2008 (dnb.de [abgerufen am 11. August 2021]).