Heckel-Clarina
Die Heckel-Clarina oder Clarina ist ein seltenes Holzblasinstrument, das von Wilhelm Heckel und seinem Sohn Wilhelm Hermann Heckel in Wiesbaden-Biebrich entwickelt und hergestellt wurde. Wilhelm Heckel erhielt am 8. Dezember 1889 ein Patent für das Instrument.[1] Es war anscheinend für die Verwendung in Richard Wagners „Fröhlicher Hirtenweise“ im 3. Akt von Tristan und Isolde vorgesehen.[1] Ab 1891 wurde die Heckel-Clarina im Festspielhaus Bayreuth als Ersatz für die Holztrompete verwendet. Die Clarina wurde als geeigneter zur Produktion der erwünschten Klangfarbe angesehen.[2]
Heckel-Clarina | |
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englisch heckel-clarina | |
Klassifikation | Aerophon Holzblasinstrument mit Einfach-Rohrblatt |
Tonumfang | |
Verwandte Instrumente |
Die Heckel-Clarina ist ein Einfachrohrblattinstrument aus Metall mit konischem Verlauf der Schallröhre, das einem Sopransaxophon ähnelt.[1] Es verwendet das Griffsystem der Oboe und das Einfachrohrblattmundstück der Klarinette.[2] Die Heckel-Clarina wurde in B und in Es gebaut. Laut der Werbung ähnelt ihr Klang im unteren Register dem des Englischhorns, dem des Saxophons im mittleren und dem der Klarinette im oberen Register.[1] Das Instrument sollte nicht verwechselt werden mit der Heckelphon-Klarinette, ebenfalls einem seltenen Einfachrohrblattinstrument mit konischem Verlauf der Schallröhre, das jedoch aus Holz besteht und tiefer ist.
Weblinks
- Zeichnungen von Heckel-Clarina, Heckelphon-Klarinette und Saxophon aus einem Katalog von Heckel aus dem Jahr 1931.
Einzelnachweise
- Günter Dullat: Klarinetten: Grundzüge ihrer Entwicklung. Bochinsky, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-923639-44-9.
- Kathleen Schlesinger: Clarina. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 6: Châtelet – Constantine. London 1910, S. 437 (englisch, Volltext [Wikisource]).