Haus der Religionen (Hannover)
Der Rat der Religionen in Hannover, auch: Haus der Religionen genannt, ist die Organisation, die das gleichnamigen Veranstaltungs- und Begegnungsort Haus der Religionen in der niedersächsischen Landeshauptstadt leitet.[1] Standort des Gebäudes ist seit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2005 die ehemalige Athanasiuskirche der Südstadt-Gemeinde in Hannover. Träger ist der Verein „Haus der Religionen Hannover e.V.“, der am 2. Dezember 2008 von engagierten Menschen aus sieben Religionen (Bahaitum, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum) mit der Zielsetzung gegründet wurde, „das Gespräch und den Austausch zwischen den Religionen in Hannover zu fördern“.[2]
Geschichte
Die Etablierung des Hauses der Religionen in seiner gegenwärtigen Form im Jahr 2005 hatte einen mehrjährigen Vorlauf, der bis zum Anfang der 1990er Jahre reichte. Schon während des zweiten Golfkrieges kamen Menschen 1991 in Hannover zu einem interreligiösen Diskussions- und Gebetskreis zusammen.
Der Mordanschlag von Solingen war am 29. Mai 1993 Anlass zur Bildung des „Aktionskreis der Religionen und Kulturen“ u. a. durch seinen Mitgründer und ersten Vorsitzenden (1993–1998) Hans Werner Dannowski. 1995 gründet sich die Regionalgruppe Hannover der „Weltkonferenz der Religionen für den Frieden“ (WCRP).
Während der EXPO 2000 fand sich der „Treffpunkt Religionen“ in den Räumen der Reformierten Kirche am Waterlooplatz und im Jahr 2002 in der Schule am Hohen Ufer in Hannover unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg.
In den Räumen der Athanasiusgemeinde kam es während des 30. Deutschen Evangelischen Kirchentages im Jahr 2005 zur Bildung des „Hauses der Religionen“. Hier erfolgte auch im Jahr 2007 die Eröffnung der Ausstellung „Religionen im Dialog“.
Zur Gründung des Vereins „Haus der Religionen Hannover e. V.“ kam es schließlich im Jahr 2008.
Das Haus der Religionen ist das erste Projekt seiner Art in Deutschland. Es wird geleitet vom Rat der Religionen der Stadt Hannover. Das Haus der Religionen wurde ausgezeichnet mit dem Integrationspreis der Stadt Hannover und dem Friedenspreis des Deutschen Islam-Archivs.[3]
Das Haus der Religionen ist Veranstaltungsort für interreligiöse Begegnungen aller Art. Es ist interreligiöser Lernort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für Schulklassen von Klasse 4 bis zum Abitur und zur Berufsschule, für Konfirmandengruppen, für die Bürger in Stadt und Region Hannover.
Literatur
- Ewald Wirth (Red.): Religionen in Hannover, Hrsg.: Weltkonferenz der Religionen für den Frieden – World Conference on Religion and Peace (WCRP), Hannover, Aktionskreis der Religionen und Kulturen, Hannover: WCRP, Aktionskreis der Religionen und Kulturen, 1997, ISBN 978-3-9805859-0-3 und ISBN 3-9805859-0-5
Schriften
- Wolfgang Reinbold, Ali Faridi, Hamideh Mohagheghi (Red.), Annedore Beelte-Altwig et al.: Religionen in Hannover, Hrsg.: Rat der Religionen Hannoverm c/o Haus der Religionen – Zentrum für interreligiöse und interkulturelle Bildung in Kooperation mit der Dr. Buhmann Stiftung für interreligiöse Verständigung, Hannover, 2016, Inhaltsverzeichnis
Weblinks
Einzelnachweise
- Vergleiche die Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Satzung des Vereins Haus der Religionen e.V. (Memento des Originals vom 15. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Informationskarte des Hauses der Religionen (Memento des Originals vom 21. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 685 kB)