Haus Ruhr (Schwerte)
Haus Ruhr ist ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble und eine ehemalige Wasserburg in Schwerte-Wandhofen in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Es liegt am Wannebach nahe seiner Mündung in die Ruhr.
Geschichte
Errichtet wurde Haus Ruhr 1455 von Jan von Boyle zu Wetter, einem Erbburgmann in Wetter, für seinen Schwiegersohn aus dem Adelsgeschlecht derer von Neheim.
1734 kam die Burg an die von Höveln auf Sölde, 1839 kaufte ein Privatmann aus Köln das Anwesen, danach wechselten die Besitzer häufig.
Die vielen Kriege zu der Zeit machten es erforderlich, dass die Anlage ganz auf Verteidigung ausgelegt war. Die heutigen Gebäude stammen aus dem 17. und 19. Jahrhundert.
Mitte der 1970er Jahre wurde Haus Ruhr als Kinder- und Jugendheim genutzt. Seit der Renovierung im Jahre 1987 beherbergt Haus Ruhr die Ruhrakademie, ein privates Ausbildungsinstitut.
Im Schlosshof steht eine der ältesten Rosskastanien Nordrhein-Westfalens, sie wird die Mutter der Kastanien genannt. Sie ist über 200 Jahre alt, hat einen Durchmesser von 610 cm, einen Umfang von ca. 17 m und eine Höhe von ca. 20 m. Ihr Ursprung hat viele Geschichten. Der interessantesten nach soll der Graf von Nesselrode, ein Gesandter Friedrichs des Großen, eine Handvoll der seltsamen stacheligen Kastanienfrüchte von einer Mission in Persien mitgebracht haben. Bei einer Rast auf Haus Ruhr soll er eine dieser Früchte aus seinen Satteltaschen verloren haben. Dies sei die Geburtsstunde der Kastanienmutter gewesen, der ersten Kastanie auf heimatlichem Boden.
Der Landschaftsgarten wurde nach englischem Vorbild im 19. Jahrhundert angelegt.
Literatur
- Kristina Krüger: Haus Ruhr. In: Kai Niederhöfer (Red.): Burgen AufRuhr. Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion. Herausgegeben vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Klartext Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0234-3, S. 367–370.
Weblinks
- Eintrag von Tim Bunte zu Ruhr bei Schwerte in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 5. September 2021.