Haus Hameren
Das Haus Hameren (auch Haus Hamern)[1] ist eine ehemalige zweiteilige Wasserburg in der Stadt Billerbeck, Kreis Coesfeld, im Münsterland in Westfalen im Norden des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die Anlage steht heute als Baudenkmal unter Denkmalschutz.
Haus Hameren | ||
---|---|---|
Gutshof, Kapelle, Bergfried, vermauertes Fachwerkgebäude | ||
Alternativname(n) | Burg Haus Hameren, Wasserburg Hameren | |
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Billerbeck | |
Entstehungszeit | um 1325 | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | umgestaltet als Hof erhalten | |
Ständische Stellung | Niederadel | |
Bauweise | Stein, Fachwerk | |
Geographische Lage | 51° 58′ N, 7° 17′ O | |
|
Geschichte
Die Anlage entstand als Wasserburg bald nach 1325. Zunächst war es Sitz der gleichnamigen Familie Hameren, später dann des geldrischen Adeligen Diderik von der Horst. 1488 kaufte Goswin Bitter von Raesfeld die Burg. Sie ist Geburtsort der Brüder Bernhard von Raesfeld, Gottfried von Raesfeld, Heinrich von Raesfeld, Arnd von Raesfeld, Bitter von Raesfeld und Dietrich Franz von Raesfeld. 1543 erfolgte eine Erbteilung in zwei Hälften, Arndt von Raesfeld gab den Teil der Burg im Westen der Anlage seinem Sohn Johann, der ab 1543 eine eigene Burg errichten ließ (Hameren-Schilder). Ludger von Raesfeld erhielt den östlichen Teil mit den älteren Gebäudeteilen (Hameren-Raesfeld). Der westliche Teil kam später im Erbgang an die Familien von Pallandt und danach an die von Schilder. 1755 wurden beide Burghälften wieder zusammengeführt. Da der verstorbene Ludger von Raesfeld 1750 nur Töchter hinterließ, ging Hameren durch Erbschaft an Franz Max Xaver von Kolff. Nach seinem Tod erbte 1818 seine Schwester, eine verheiratete Freifrau von Graes, Haus Hameren. Sie verkaufte das Haus 1832 an Karl von Merode. Seine Witwe Mathilde geb. von Twickel aus dem Haus Havixbeck vererbte Hameren an die Freiherren von Twickel, in deren Besitz es sich auch noch heute befindet.
Aus dem späten Mittelalter steht noch ein rechteckiger Turm (Bergfried), wahrscheinlich das einzige kaum veränderte Burggebäude des Mittelalters im Münsterland.
- Haus Hameren
- Nepomuk-Statue
- Bergfried und Kapelle
- Gutshof
Literatur
- Peter Ilisch: Diderik van Hameren, Amtmann des Bischofs von Münster (1370–1411). In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld, Jg. 2 (1977), S. 79–88.
- Peter Ilisch: Die Grundherrschaft des Hauses Hameren. Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Zeit um 1500. In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld, Jg. 6 (1981), S. 48–82.
- Peter Ilisch: Haus Hameren um 1500. Untersuchungen zur Funktion als Gutsbetrieb. In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld, Jg. 7 (1982), S. 7–18.
- Peter Ilisch: Adel und Adelshäuser im Kirchspiel Billerbeck. In: Werner Freitag (Hrsg.): Geschichte der Stadt Billerbeck. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-89534-909-6, S. 507–532.
Fußnoten
- Franz-Josef Jakobi: Münster. In: Wolfgang Adam, Siegrid Westphal (Hrsg.): Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit, Bd. 2: Halberstadt – Münster. de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-020703-3, S. 1519–1568, hier S. 1542.