Hauptkabel
Das Hauptkabel (Hk) im Telefonnetz der Deutschen Telekom dient, ausgehend von der Vermittlungsstelle, der großflächigen Versorgung festnetzgebundener Telekommunikationsanschlüsse (z. B. Telefonanschlüsse) in einer räumlich begrenzten Fläche als Anbindung an den Netzknoten.[1] Es ist Teil der Teilnehmeranschlussleitung und verbindet den Hauptverteiler mit den Kabelverzweigern, von denen wiederum die Verzweigungskabel zu den einzelnen Haushalten verlegt sind.
Aufbau
Das Hauptkabel ist ein Telefonkabel mit einer großen Anzahl (bis zu 2000) verseilter Kupferdoppeladern in einem PE-Mantel (früher auch mit Bleimantel) mit rundem Querschnitt. Es wird über Distanzen von mehreren Kilometern verlegt. Bis 3,5 km wurden bis Mitte der 90er Jahre meist Hauptkabel mit Aderdurchmesser von 0,4 mm verlegt, darüber hinaus solche mit 0,6 mm und 0,8 mm Aderdurchmesser.[1] Dann wurde generell der Durchmesser reduziert von 0,4 mm auf 0,35 bzw. von 0,6 mm auf 0,5 mm. Das war für den reinen Fernsprechverkehr irrelevant und sparte Kosten ein. Deshalb wurde auch die Bezeichnung "kostenminimiertes Kabel" verwendet. Mit der Einführung von DSL-Techniken wurde auf das 0,35er verzichtet und nur noch 0,5er (Standard) und 0,8er Durchmesser (seltener, reichweitenbedingt) verwendet, so dass das HK-Netz heute oft aus mehreren, im Aderndurchmesser unterschiedlichen Teilstücken besteht.
Im Gegensatz zu den generell Petrolat-gefüllten Verzweigerkabeln ist das Hauptkabel ungefüllt. Der Grund dafür ist die permanente Druckluftüberwachung. Im Falle von Beschädigungen kann die Fehlerstelle so leicht geortet werden. Nur in ländlichen Gegenden mit APEn wird gefülltes HK verwendet, da hier die Druckluftüberwachung entfällt.
Form des Hauptkabelnetzes
Die Aufgabe des Hauptkabels ist die Zuführung einer bestimmten Leitungskapazität (Kupfer-Doppeladern) zu einer oder mehrerer in logischer Linie befindlichen Region/en, wie Wohnsiedlungen, Gewerbegrundstücken oder Firmengeländen. Das Teilnehmeranschlussnetz ist baumartig angelegt. Das Hauptkabel bildet die Stammzuführung auf die jeweiligen Kabelverzweiger, welche von diesem eine bestimmte Menge an Doppeladern abzweigen. Die Aderkapazität ist deshalb am Anfang des Stammes am größten und wird mit zunehmender Länge immer geringer. Die Länge des jeweiligen durchgehenden Hauptkabels ist dabei durch physikalische Gegebenheiten begrenzt (Kupferaderquerschnitt in Bezug auf die Leitungslänge der Doppeladern). In der Vermittlungsstelle werden die von außen von den Kabelverzweigern kommenden vielpaarigen Hauptkabel im „Kabelaufteilungsraum“ der Vermittlungsstelle (meist im Keller) mittels „Aufteilungsmuffen“ in kleinere Innenkabel aufgeteilt und zum Hauptverteiler geführt.[1] In den 1990er Jahren änderte sich die Bauweise zur muffenlosen Aufteilung. Hier wurden die HK nur abgemantelt und die einzelnen Bündel des Kabels mit „Zipperschlauch“ ummantelt und zur senkrechten Seite des HVt weitergeführt.
Übergang ins Verzweigungskabelnetz
Die mit den Hauptkabeln verbundenen Kabelverzweiger versorgen dann über die Verzweigungskabel die in der umliegenden Region oder Straßenzügen befindlichen Gebäude und Grundstücke direkt bis zu den jeweiligen Bauwerken. Die am Ende jedes Verzweigungskabels betriebenen Anschlüsse müssen unter normalen Umständen ihre zugewiesene Grundfunktion, den Betrieb eines Telefonanschlusses, erfüllen. Die Nutzung eines bestimmten Leistungsmerkmals wie z. B. ADSL muss zunächst nicht gewährleistet sein.
Einzelnachweise
- Handbuch der Fernmeldetechnik, Band 7, Linientechnik.
Weblinks
- „Analytisches Kostenmodell Anschlussnetz“ www.bundesnetzagentur.de (PDF-Datei; 420 kB)