Hatnub

Hatnub (ägyptisch Hw.t-nbw Haus d​es Goldes) i​st der Name antiker Steinbrüche m​it kristallinem Calcit (sogenannter "Ägyptischer Alabaster") i​n der Ostwüste e​twa 18 km südöstlich v​on Tell el-Amarna u​nd ca. 65 km südöstlich d​er modernen Stadt al-Minya.

Hatnub in Hieroglyphen

Hut-nebu (Hatnub)
Ḥw.t-nbw
Haus des Goldes
Hatnub (Ägypten)
Hatnub

Geschichte

Hieroglyphische Inschriften und Graffiti belegen, dass die Steinbrüche von der Regierungszeit des Cheops (4. Dynastie) bis in die römische Zeit in Betrieb waren. Von Interesse für die Bautechnik ist eine Schräge von 20 bis 25 Prozent Steigung, die als beiderseits mit Stufen versehene Rampe mit Pfostenlöchern im Seilzugverfahren zum Transport von großen Steinen gedient haben dürfte. Aus Hatnab ist der Transport eines Steines mit einem Gewicht von 58 Tonnen für die Herstellung einer Kolossalstatue beschrieben.[1] Der ägyptische Beamte Weni berichtet in einer autobiographischen Inschrift in seinem Grab in Abydos, wie er unter Merenre (6. Dynastie) Expeditionen unter anderem in die Steinbrüche von Hatnub unternahm, um Baumaterial für die Pyramide des Pharao zu beschaffen.

Literatur

  • Georg Möller, Rudolf Anthes: Die Felseninschriften von Hatnub, nach den Aufnahmen Georg Möllers (= Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Ägyptens … Band 9). Hinrichs, Leipzig 1928.
  • G. W. Fraser: Hat-Nub. In: Proceedings of the Society of Biblical Archaeology. Nr. 16, 1894, S. 73–82.
  • Ian Shaw: A survey at Hatnub. In: Barry John Kemp (Hrsg.) et al.: Amarna reports. / III (= Occasional publications – Egypt Exploration Society. Band 4). The Egypt Exploration Society, London 1986, ISBN 978-0-85698-101-2, S. 189–212.
  • Ian Shaw: Hatnub. In: Kathryn A. Bard (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18589-0, S. 363–65.

Einzelnachweise

  1. Jannis Gourdon, Roland Enmarch und Olivier Lavigne in: Ägyptens Baumeister - Die großen Rätsel der Pyramiden. Ein Film von Florence Tran und Josselin Mahot. ZDFinfo, Synchronfassung ZDF 2020, Minute 24 bis 29.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.