Hasso Eßbach
Hasso Eßbach (* 9. März 1909 Kemnitz/Vogtland; † 13. November 1992 in Burg bei Magdeburg) war ein deutscher Arzt und Pathologe. Er wirkte von 1954 bis 1974 als Inhaber des Lehrstuhls für Pathologie an der Medizinischen Akademie Magdeburg und darüber hinaus von 1954 bis 1958 als deren Gründungsrektor.
Leben
Hasso Eßbach wurde 1909 in Kemnitz/Vogtland geboren und legte 1930 in Plauen das Abitur ab. Von 1930 bis 1935 absolvierte er ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig, das er 1936 mit der Promotion abschloss. Er trat der NSDAP und dem Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund bei.[1] Nach seinem praktischen Jahr an der chirurgischen Universitätsklinik in Leipzig war er ab 1937 als Assistenzarzt am Pathologisch-Bakteriologischen Institut des Leipziger St.-Georg-Krankenhauses tätig, um sich zum Pathologen weiterzubilden. Im Jahr 1939 wechselte er an das Universitätsinstitut für Pathologie, vier Jahre später wurde er mit einer Arbeit über Meningiome habilitiert. Anschließend war er an der Universität Leipzig im Bereich der Forschung und darüber hinaus ab 1944 als Dozent und ab 1951 als Professor mit Lehrauftrag tätig.
Im Jahr 1952 wurde Hasso Eßbach Direktor des Instituts für Pathologie am Städtischen Gustav-Ricker-Krankenhaus im Magdeburger Stadtteil Sudenburg und im selben Jahr auch ärztlicher Direktor des Klinikums. In dieser Position setzte er sich für die Gründung einer medizinischen Hochschule in Magdeburg ein. Mit der Eröffnung der Medizinischen Akademie Magdeburg (MAM) im September 1954 übernahm er das Amt des Gründungsrektors und übte es bis 1958 aus, anschließend wirkte er bis 1967 als Prorektor für Forschung. Den Lehrstuhl für Pathologie an der MAM hatte er von 1954 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1974 inne; darüber hinaus war er auch Professor für pathologische Anatomie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR in Berlin-Lichtenberg. Er starb 1992 in Burg bei Magdeburg.
Wissenschaftliches Wirken
Schwerpunkt der Tätigkeit von Hasso Eßbach in Forschung und Lehre war neben der Neuropathologie die Kinderpathologie. Auf diesem Gebiet veröffentlichte er 1961 mit dem Werk „Paidopathologie“ das erste deutschsprachige Standardwerk.
Auszeichnungen
Hasso Eßbach war ab 1965 ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und erhielt 1960 den Vaterländischen Verdienstorden in Silber,[2] 1961 den Rudolf-Virchow-Preis sowie im Oktober 1973 die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Akademie Magdeburg.
Werke (Auswahl)
- Paidopathologie. Leipzig 1961
- Plazenta und Eihäute. Jena 1966 (als Mitherausgeber)
Literatur
Weblinks
- Literatur von und über Hasso Eßbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Magdeburger Biographisches Lexikon (Online-Ausgabe): Eßbach, Hasso (mit Bild)
Einzelnachweise
- Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 82.
- Neues Deutschland, 20. Dezember 1960, S. 4
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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— | Rektor der Medizinischen Akademie Magdeburg 1954–1958 | Karl Ludwig Nißler |