Hartberg (bei Mönichkirchen)
Der Hartberg ist eine 918 m ü. A. hohe Erhebung im südöstlichen Wechselgebiet an der niederösterreichisch-steirischen Grenze.
Hartberg | ||
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Höhe | 918 m ü. A. | |
Lage | niederösterreichisch-steirische Grenze bei Mönichkirchen | |
Gebirge | Randgebirge östlich der Mur | |
Koordinaten | 47° 30′ 18″ N, 16° 4′ 43″ O | |
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Besonderheiten | je nach Abgrenzung Wechselgebiet oder Bucklige Welt / Bernsteiner Gebirge; Verlauf der Altstraße anstatt des Wechselpass |
Lage und Landschaft
Der Berg erhebt sich wenig prägnant südöstlich des Wechsel im Hauptgrat des Günser Sporns, dem Südzug des Nordostsporns der Zentralalpen zwischen Wiener und Steirischem Becken. Die Alpen beginnen hier in kuppiges Bergland auszulaufen. Er liegt 3 Kilometer östlich von Mönichkirchen, zwischen der Wechselstraße (B54) direkt im niederösterreichischen Mönichkirchen (Wechselpass 980 m ü. A.), und der Südautobahn (A2), die über Schäffern und Guggendorf führt. Nördlich liegt Luef am Hartberg, direkt östlich des Gipfels liegt die steirische Ortslage Hartberg und anschließend Knolln mit der Passhöhe der A2 (714 m ü. A.).
Nördlich rinnt unterhalb von Ausschlag der Kohlgrabenbach über den Pestingbach zur Pitten (Leithagebiet), südwestlich der Spitalbach bei Tauchen zum Tauchenbach, und südöstlich der Schäffernbach, letztere beide zur Pinka (Raabgebiet).
Der Berg wird teils direkt zum Wechselgebiet gerechnet, teils aber schon zur Buckligen Welt, die genauen Abgrenzungen hier im Raum sind je nach Autor und Betrachtungsweise sehr unterschiedlich.[2][3][4] Er kann auch zum Bernsteiner Gebirge, dem Südabschluss der Buckligen Welt, gezählt werden,[5] und ist dann dessen höchster Gipfel (sonst wird allgemein der Hutwisch bei Hochneukirchen mit 896 m ü. A. genannt).
Geschichte und Erschließung
Der Name des Bergs steht zu Hard/t ‚Bergwald‘. Der Flurname zieht sich am Nordrücken noch bis vor Aspang-Markt.[6]
Die Altstraße, vielleicht auch die Römerstraße, verlief vermutlich nicht über den eigentlichen Wechselpass, sondern über den Hartberg.[7] Der kleine Ort Spital (Hospitium, ‚Herberge‘) südlich verweist relativ sicher auf einen alten Passübergang. Ob der eigentliche Hartbergpass in der Einsattelung westlich des Hartberggipfels (Kote 851 m ü. A.) zu sehen wäre,[8] oder östlich in Richtung Guggendorf,[1] ist unklar. Die Angabe der Römerstraße am Irrbühel südlich des Hallerhauses ist wohl irrtümlich.[9]
1907 bis 1910 wurde der knapp 2,5 Kilometer lange Große Hartbergtunnel[6] der Wechselbahn erbaut. Er passiert geradlinig zwischen den beiden Portalen an Kohlgraben- und Spitalbach etwas westlich des Gipfels.[10]
Einzelnachweise
- Noch die Josephinische Landesaufnahme um 1790 weist die steirisch-niederösterreichische Grenze mit Pfad ganz geradlinig aus; dort Der Hertl Berg.
- In der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel wird die Gruppe Wechsel (2852) von Geschriebenstein (2822) unspezifisch an der Wechselbundesstraße getrennt.
- Die Landschaftsgliederung der Steiermark gibt die Grenze Wechsel (R.8) zu Bucklige Welt (R.9) Tauchenbach − Spitalbach, also zum Hartberg.
- Die Gliederung Naturräumliche Einheiten Niederösterreichs gibt Wechselgebiet (130, 8.2) zu Bucklige Welt - Ost (128, 8.3) Kleiner Pestingbach − Pfeffergraben (Bäckergraben), also über Mönichkrichen.
- Angrenzung am Tauchenbach; Eintrag zu Bernsteiner Gebirge im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon) − weil es einen gleichnamigen Bach westlich von Bernstein gibt, ist die Angabe „Tauchenbach“ missverständlich, und manche Autoren sehen einen eingeschränkteren Raum der Bernsteiner Berge nur bis zum burgenländischen Tauchen.
- (Kleiner) Hartberg, dort befinden sich das Kleiner Hartberg-Viadukt und der Kleiner Hartberg-Tunnel der Wechselbahn; hier mischt sich der Name Samberg dazu, der Gipfel (792 m ü. A.) wird südlich gegeben, der Sambergtunnel der Wechselbahn aber nördlich. Der eigentliche Hartberggipfel wurde beim Bau der Wechselbahn wohl Großer Hartberg genannt, so der Name des Tunnels.
- Fritz Posch: Zur Lokalisierung des in der Urkunde von 860 genannten Salzburger Besitzes. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 101, 1961, S. 252 (ganzer Artikel S. 243–260).
- Der Passhof nach 955 war Mitteregg direkt nördlich; Angabe nach H. Krawarik: Neuere Erkenntnisse zur älteren Geschichte Mönichkirchens. o.n.A., 2005, Das Wechselland im frühen Mittelalter, S. 2 (eReader, docplayer.org, vergl. Geschichte, moenichkirchen.at, abgerufen 25. Oktober 2015).
- Die Spuren dort entstammen der Belieferung der frühindustriellen Glashütten in Schaueregg; Krawarik: Neuere Erkenntnisse … 2005, Auswirkungen des frühen Industriezeitalters in einem Landort, S. 6 f und Weblink.
- Hannes Mohr: Geologie der Wechselbahn (insb. des Groszen Hartberg-Tunnels). Hölder, Wien 1913.