Hartbach (Wüstung)
Wüstung auf dem Gebiet der heutigen Stadt Hofheim am Taunus. Sie liegt nordwestlich von Diedenbergen am Bächlein Floß (der ursprüngliche Name dieses Baches war ebenfalls Hartbach), einem Zufluss des Weilbachs. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1191: Das Kloster Retters nahm in Hartbach einen Grundzins von 10 Schillingen ein. Urkundlich wurde der Ort in verschiedenen Schreibweisen erwähnt, so als Hartbach (in den Jahren 1191, 1222, 1282 und 1308) und Harpach (1275, 1286). Aus späterer Zeit sind auch die Schreibweisen Harppach und Harbach überliefert.
Hartbach ist eineDer Name Hartbach ist auf das mittelhochdeutsche Hart für Wald zurückzuführen. Die Ortslage ist aus einer Landkarte von Wilhelm Dilich aus dem Jahr 1608 bekannt. Der Ort hatte im Jahr 1282 einen Glöckner, was auf das Vorhandensein einer Kapelle schließen lässt. In der gleichen Urkunde wird ein Niederadliger namens Konrad von Hartbach genannt. 1366 wurde urkundlich ein Dorfgericht erwähnt.
Das hessische Adelsgeschlecht der Falkensteiner verfügte über die Dorfherrschaft. Im Reichskrieg gegen Philipp VI. von Falkenstein 1364/66 wurden Hofheim und Hartbach von Kurmainz eingenommen. Die Siedlung muss spätestens Mitte des 15. Jahrhunderts aufgegeben worden sein. Beim Verkauf der Herrschaft Eppstein an Hessen 1492 erscheint Hartbach nur noch als Wiesenname.
Literatur
- Dietrich Kleipa: Burlach, Hartbach, Heddingheim und Oberweilbach. Vier Wüstungen im Main-Taunus-Kreis. In: Rad und Sparren. Bd. 6, 1980, ISSN 0342-2860, S. 11–18, hier S. 13–15.
- Hartbach (Wüstung), Main-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Heike Lattka: Orte, die keiner mehr kennt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 30. Dezember 2011, S. 57, abgerufen am 31. Dezember 2014.